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Foto: Reuters/Regis Duvignau
Paris - Nach Jahren verschärfter Konkurrenz bei weltweiter Überproduktion sehen die Weinbauern der französischen Bordeaux-Region wieder einen Silberstreif am Horizont. Bei den Exporten zeigte Wein aus dem Bordelais im vergangenen Jahr in Volumen und vor allem beim Umsatz einen erfreulichen Trend nach oben, berichtete der Präsident der Bordeaux-Weinbranche (CIVB), Alain Vironneau, in Paris.

Die Ausfuhren nahmen um ein Prozent auf 241 Millionen Flaschen zu, der Wert stieg um 20 Prozent auf etwa 1,27 Mrd. Euro. Das spiegelt den Trend zu teureren Weinen, wie er vor allem in den USA und in Asien immer beliebter wird. "Wir haben Grund zu Optimismus in vernünftigem Rahmen", sagte Vironneau. Auch die wegen der Absatzkrise eingeleiteten Reformen im Weinberg begännen jetzt, Früchte zu tragen.

Auch Konkurrenz leidet an Überproduktion

Die vor dem Aufstieg der "neuen Weinländer" wie Chile, Argentinien, Südafrika oder Australien lange verwöhnten Winzer des französischen Südwestens halten jetzt vor allem fest, dass auch die Konkurrenz unter der Überproduktion zu leiden hat. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 280,7 Hektoliter Wein produziert, aber nur 238 Millionen Hektoliter auch konsumiert. Anspruchsvolle Kunden wollten auch nicht nur Wein etikettiert nach Rebsorten trinken, sie setzten vielmehr auch wieder auf die Qualitätstropfen kontrollierter Herkunft (AOC), was in Frankreich herausgestrichen wird, erläuterte Vironneau.

Der deutsche Weinfreund trinkt gegen den Trend: Während die Importe von Bordeaux-Weinen mit 321.000 Hektolitern im Jahr 2006 unverändert im Vergleich zum Vorjahr blieben, sank der Umsatz um vier Prozent auf 125 Mio. Euro. In Deutschland wird mehr auf den günstigen Preis für einen Bordeaux geachtet. Die Exporte in EU-Länder schrumpften beim Volumen um vier Prozent, während die in die USA um 21 Prozent (Volumen) und 50 Prozent (Umsatz) in die Höhe schnellten. (APA/dpa)