Der designierte Chef der Casinos Austria, Karl Stoss, verteidigt das Glücksspielmonopol in Österreich. Der Grund: Ein Monopol sei der wirksamste Schutz gegen Spielsucht. Vor allem durch das Internet würden das Angebot und die Versuchung zu spielen immer größer. Nur wenn es keinen Wettbewerb gebe, sei Spielsucht leichter zu steuern und zu überwachen, sagte der designierte Casinos-Austria-Generaldirektor Karl Stoss heute, Freitag, im ORF-Radio.
In Österreich sind laut Stoss rund 200.000 Personen von Spielsucht gefährdet. "Ich glaube schon, dass man in Österreich potenziell von einer Größenordnung von 200.000 gefährdeten Personen ausgehen kann", sagte der neue Casinos-Generaldirektor. Die Casinos Austria hätten über 85.000 Menschen eine Sperre verhängt, weil sie "weit über ihre Verhältnisse spielen".
Abgewiesen
Auf die Frage, ob nicht auch die private Konkurrenz gegen Spielsucht vorgehen könne, sagte Stoss: "Dann sollen sie es auch beweisen. Wir beweisen das, tagtäglich. Wir weisen Spieler ab, wir verlieren dadurch auch Umsätze. Das ist uns bewusst und das wird sicherlich auch eines der möglichen Argumente sein, wenn es dann um Neuausschreibungen geht."
Die Casinos Austria halten noch bis 2012 die Lizenzen für Casinos und Lotterien in Österreich. Bieten andere Unternehmen auf diesen Gebieten Spiele an, so tun sie das laut Stoss illegal. Falls im Jahr 2012 ein Mitbewerber die Lizenzen erhalten würde, stelle sich die Frage, was die Casinos dann noch in Österreich "verloren hätten", so Stoss. "Dann müssten wir eben schauen, wo wir uns in Zukunft ausrichten international und würden dann eher von dort aus versuchen zu operieren." Als Drohung will er das aber nicht verstanden wissen. (APA)