Wien - Bis zur EURO 2008 in Österreich und der Schweiz dauert es zwar noch mehr als ein Jahr, die Qualifikation für das sportliche Großereignis geht aber schon ab Samstag in die entscheidende Phase. 14 Monate vor der EM-Endrunde stehen in den sieben Gruppen inklusive Mittwoch nicht weniger als 40 Partien auf dem Programm. Obwohl auch in den Wintermonaten eine Hand voll Spiele bestritten wurden, ist es für die großen Fußball-Nationen doch das erste wettkampfmäßige Kräftemessen seit vier Monaten.

Nur die Gastgeber Österreich und Schweiz haben bisher ihren Platz im 16 Teams umfassenden EM-Endrundenfeld sicher. Titelverteidiger Griechenland, Schweden, die Niederlande und Schottland könnten in den kommenden Tagen allerdings schon bedeutende Schritte auf ihrem Weg Richtung Teilnahme machen. Andere "Hochkaräter" wie etwa Weltmeister Italien, England oder Portugal stehen nach ihren durchwachsenen Auftaktphasen allerdings schon unter Zugzwang. Für Spanien ist es überhaupt schon fünf vor Zwölf.

Der regierende Europameister Griechenland, der die Qualifikation für die WM 2006 in Deutschland verpasst hatte, gelang in der Gruppe C so wie der Türkei mit drei Siegen ein hervorragender Einstieg. Am Samstag kommt es in Athen zum direkten Aufeinandertreffen der großen Rivalen. Ein Sieg wäre für beide Teams wohl schon die halbe Miete für einen zur Endrunde nötigen Platz unter den ersten Zwei ihrer Gruppe.

Noch besser starteten die bei der WM enttäuschenden Schweden in die EM-Qualifikation. Nach vier Siegen würde den Skandinaviern ein weiterer Dreipunkter in Nordirland am Mittwoch die unumstrittene Spitzenposition in der Gruppe F bescheren. Die Spanier verloren zwei von bisher drei Partien und stehen gegen die ungeschlagenen Dänen am Samstag in Madrid sowie gegen Island am Mittwoch in Mallorca unter Siegzwang.

Ganz anders die Situation der Niederlande, die in der Gruppe G mit drei Siegen und einem Remis in das Heimspiel gegen Rumänien am Samstag und die anschließende Reise nach Slowenien gehen. Auch Schottland darf sich berechtigte Hoffnungen auf ein EM-Ticket machen, gewannen die "Bravehearts" doch drei von vier Spielen, darunter ein 1:0 über WM-Finalist Frankreich.

Mit vier Punkten gegen Georgien und Italien könnten die Schotten unter Neo-Teamchef Alex McLeish der ersten EM-Endrunden-Teilnahme seit 1996 einen großen Schritt näher kommen. Seit 1931 gingen allerdings sämtliche Duelle mit den Italienern verloren. Schottlands Erzrivale England steht in der Gruppe E nach einer 0:2-Niederlage in Kroatien und einem 0:0-Heimremis gegen Mazedonien mit dem Rücken zur Wand. Eine Niederlage am Samstag in Israel bei gleichzeitigen Siegen von Kroatien gegen Mazedonien und Russland gegen Estland würde die Engländer aus den Top Zwei befördern. Für Teamchef Steve McClaren könnte dies das vorzeitige Aus bedeuten.

Zu einem echten Schlager und einem historischen Ereignis kommt es am Samstag in der Gruppe D. Tabellenführer Deutschland und der punktgleiche Verfolger Tschechien, beide nach vier Spielen mit drei Siegen und einem Remis, matchen sich in Prag um die Spitzenposition. Irland und Wales absolvieren ihr Duell im Croke Park in Dublin, der Heimstätte des gälischen Sports, die ihr erstes Fußball-Spiel erlebt.

Portugal , Gastgeber der EM 2004, muss als aktueller Vierter der Gruppe A Boden auf Leader Finnland, Serbien und Polen gut machen. In Lissabon empfangen die Portugiesen am Samstag Belgien , danach steht das schwere Auswärtsspiel in Serbien auf dem Programm. (APA/Reuters)