Pilze bevölkern Pflanzen rund um den Erdball und infizieren sie mit Krankheiten, die für viele Gewächse ein schnelles Ende bedeuten: Sie verstopfen die Gefäße oder stoppen den Wasserfluss. Die Pflanzen verfaulen oder trocknen aus. "Zwar gibt es wirksame Fungizide - das sind Wirkstoffe, die Pilze und Sporen abtöten - jedoch ist damit nicht jede Pflanzenkrankheit bekämpfbar", so Gabriele Berg, die das Institut für Umweltbiotechnologie der TU Graz und die Arbeitsgruppe "Biologische Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten" leitet. "Im biologischen Pflanzenschutz entwickeln wir umweltfreundliche Lösungen, die wir alternativ zu konventionellen Maßnahmen etablieren wollen", erläuterte Berg, die zur Diskussion der neuesten Ideen ihrer Disziplin an die TU Graz einlädt.
Zielgerichtete Wirksamkeit
Fungizide dürfen freilich nur dort wirken, wo der Pilz sitzt: "Jedes Fungizid muss Giftcocktail für den Pilz sein, aber zugleich für Mensch und Umwelt gänzlich unbedenklich", erklärt Berg. Selbstverständlich dürfen die Wirkstoffe auch den Geschmack nicht beeinträchtigen. Die Wissenschafter nutzen dazu natürliche Gegenspieler wie Pflanzenextrakte, Viren, Bakterien oder Insekten und setzen selbst Pilze für den Kampf gegen Pilze ein: "Bestimmte Sorten parasitieren auf schädlichen Pilzen und zerstören diese", so Berg.