Wien - Ein Wiener Polizist wurde in der Nacht auf Freitag bei einer Lenkerkontrolle schwer verletzt. Der Beamte hatte in Liesing einen 17-jährigen Lenker angehalten und wollte die Papiere überprüfen, doch dieser stieg aufs Gas. Der Polizist versuchte, sich am Kfz festzuhalten, rutschte in einer Kurve ab, wurde anschließend einige Meter mitgeschleift und erlitt dabei schwere Verletzungen.

Gegen 0.25 Uhr hielt der Polizist ein Auto in der Putzendopplergasse auf und forderte den 17-jährigen Lenker auf, den Motor abzustellen und den Ausweis herzuzeigen. Er hielt die Fahrertür offen, um ein plötzliches Wegfahren zu verhindern.

Mitgeschleift

Doch das nützte nichts: Der 17-Jährige tat so, als wolle er nach dem Ausweis suchen, stieg jedoch plötzlich aufs Gaspedal. Reflexartig stellte der Uniformierte einen Fuß ins Wageninnere und klammerte sich mit beiden Händen an die Autotüre. In einer Kurve rutschte der Beamte schließlich ab, blieb aber am Kfz hängen. Der Lenker bremste ab, wodurch der Polizist gegen die Türe geschleudert wurde. Nach einem weiteren Beschleunigungsmanöver wurde er abgeschüttelt.

Die Flucht der drei Minderjährigen endete schließlich in Perchtoldsdorf, wo sie von einer anderen Streife angehalten und festgenommen werden konnten. Wie sich im Zuge der Ermittlungen herausstellte, gehörte das Auto dem 15-jährigen und einschlägig amtsbekannten Beifahrer, der es im Tausch gegen ein Mobiltelefon "erworben" hatte. Die montierten Nummerntafeln waren ebenso als gestohlen gemeldet wie jene, die die Beamten später im Wageninneren vorfanden.

Der 17-jährige Lenker, der dem Polizisten schwere Prellungen im Bereich des Brustkorbes und an den Beinen zugefügt hatte, wurde auf freiem Fuß angezeigt. Der verletzte Beamte wird nach Auskunft eines Kollegen für einige Zeit ausfallen. (APA)