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Foto: AP/Johanssen
London - Die Unsicherheit um die Entwicklung im Streit westlicher Länder mit dem Iran hat den Ölpreis vorübergehend auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr steigen lassen. Beobachtern zufolge unterstreicht die heftige Reaktion am Öl-Markt die große Nervosität der Anleger angesichts des weiter ungelösten Atomstreits mit dem Iran.

Die Spannungen verschärften sich jüngst durch die Verschleppung von 15 britischen Soldaten durch das Land. Verschiedene Marktgerüchte führten nun zu einem Ölpreis-Anstieg um zeitweise bis zu fünf Dollar auf über 68 Dollar. Nach Dementis der Gerüchte gaben die Preise wieder etwas nach.

Die USA erklärten, es habe keinen militärischen Zusammenstoß mit dem Iran gegeben. Großbritannien wies zurück, Soldaten in den Iran geschickt zu haben, um dort die verschleppten Briten zu befreien. Gerüchte darüber hatten die kräftigen Kursausschläge ausgelöst.

"Obwohl es dieses Mal nicht passiert ist, denken die Leute, es könnte passieren", sagte Händler Christopher Bellew von Bache Financial. Takeda Makoto von Bansei Securities sagte, zwar sei der Anstieg des Ölpreises auf 68,09 Dollar (51,02 Euro) je Fass (rund 159 Liter) nur vorübergehend gewesen. "Es zeigt aber, dass der Markt in großer Alarmbereitschaft ist, was geopolitische Faktoren angeht."

Bisher keine Unterbrechungen

Bisher hat es keine Unterbrechungen der Öllieferungen aus dem Nahen Osten, insbesondere dem Iran gegeben. Das Land ist der viertgrößte Ölexporteur der Welt. Der Streit mit den Vereinten Nationen (UN) über das Atomprogramm des Landes hat sich jüngst verschärft, da sich der Iran weigert, seine Urananreicherung zu stoppen. Die UN weiteten daher die bereits verhängten Sanktionen gegen den Iran aus. Die Festnahme der britischen Marinesoldaten hat die Situation alles andere als entspannt.

Die Gerüchte über eine Konfrontation mit den USA waren aufgekommen, nachdem die USA ihre Präsenz im Golf am Dienstag nochmals erhöht hatten - die stärkste seit der Invasion im Irak vor etwa vier Jahren. Die Schiffe sollen vor Ort einige Tage im Golf an gemeinsamen Manövern teilnehmen. Der Iran erklärte am Mittwoch an, er sei nicht besorgt über die "Kriegsspiele der USA", beobachte die Lage aber genau.

Anstieg bei OPEC-Ölpreisen

Wien - Der Ölpreis der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) ist deutlich gestiegen. Ein Fass (159 Liter) Öl kostete am Mittwoch 61,73 Dollar (46,25 Euro), teilte das Sekretariat der Organisation in Wien am Donnerstag mit. Am Dienstag war der Korbpreis von elf Sorten bei 60,37 Dollar gelegen. (APA/Reuters)