Der Finkensteiner Eiernudelfabrik ist ein geniales Kärntner Produkt gelungen: die erste zweisprachige Buchstabensuppe (Buhštabenzupe): Österreichs Alphabet, angereichert mit slowenischen Zischlautnudeln, veredelt durch Č-, Š- und Ž-Teigwaren.

Der Konsum von Hatscheks werde „krampflösend und angstmindernd“ wirken, versprechen die Erfinder und Vermarkter vom Universitätskulturzentrum Klagenfurt: Sprachbarrieren sollen abgebaut, die Bereitschaft zum Erlernen der zweiten Kärntner Landessprache gesteigert werden.

Für Landeshauptmann Jörg Haider könnte das neue Produkt einerseits Sinn stiftend sein, andererseits steht ihm und seinem Team jetzt harte Arbeit bevor. Wie viel dankbarer ist es doch, Ortstafeln abzumontieren, als in Nudelsäcken zu wühlen, nach slowenischen Mikro-Fremdkörpern zu suchen und sie systematisch herauszufiltern.

Wie leicht könnte man sich beim Buchstabenfischen und Wortklauben vordemVerfassungsgericht in der am Köcheln gehaltenen Brühe die Finger verbrennen. Haiders politische Chance: Einem anständigen, einsprachigen Freistaat-Kärntner müsste so ein Löffel Hatschek-Nudeln einmal im Hals stecken bleiben. (Daniel Glattauer/DER STANDARD, Printausgabe, 24./25.3.2007)