Hamburg - Während sich alle Welt am quicklebendigen Eisbären Knut erfreut, bereitet der vor neun Monaten getötete Braunbär Bruno weiter Probleme. Trotz mehrfachen Drängens des deutschen Umweltministers Sigmar Gabriel weigert sich Bayern nach einem Bericht des "Spiegel", die in einer Kühlkammer aufbewahrten Überreste des aus dem Trentino stammenden Tieres nach Italien zu überstellen. Darum hatte Gabriels römischer Amtskollege Alfonso Pecoraro Scanio gebeten.

Bewegte Herzen

In einem Schreiben teilte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf Gabriel nun mit, eine Übergabe des Bären mit dem offiziellen Namen "JJ 1" sei weder rechtlich notwendig noch vermittelbar. Er habe Verständnis, dass der Bär in Italien die Herzen der Menschen bewege. Dies sei in Bayern nicht anders, betonte Schnappauf, der das Tier ausstopfen lassen will.

Im Berliner Umweltministerium wurde die Absage aus Bayern dem "Spiegel"-Bericht zufolge mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Dort ist man der Ansicht, eine Überstellung Brunos an Italien wäre gerade vor dem Hintergrund der deutschen EU-Ratspräsidentschaft eine freundschaftliche Geste gewesen. (red/APA/dpa)