Zwei Polizisten nehmen eine Putin Kritikerin fest

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Nischni Nowgorod/Moskau - In der Millionenstadt Nischni Nowgorod waren bei der nicht genehmigten Demonstration gegen Putin am Samstag nach Polizeiangaben 102 Menschen vorläufig festgenommen worden. Gegen 29 von ihnen seien Ordnungsstrafen verhängt worden, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Augenzeugen berichteten, die Polizei habe mehr als 1000 Menschen daran gehindert, sich zu einer Kundgebung auf dem zentralen Platz der Stadt zu vesammeln. Nur eine kleine Zahl von Demonstranten gelangte demnach auf den Platz, wo die Oppositionellen von Polizisten umgehend abgeführt wurden. Ein Polizeivertreter sprach von 30 Festnahmen, nannte aber keine Gründe für die Polizeiaktion. Insgesamt rund 2000 Teilnehmer hatten sich zu dem nicht genehmigten Demonstrationszug in der 400 Kilometer östlich Moskaus gelegenen Stadt versammelt.

"Marsch der Unzufriedenen"

Die Demonstration der Oppositionsgruppe "Anderes Russland" stand unter dem Motto "Marsch der Unzufriedenen". Unter demselben Slogan hatten Oppositionelle bereits Anfang März eine Massendemonstration in St.Petersburg organisiert. Dabei war es auch in der Heimatstadt Putins zu Zusammenstößen zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei gekommen.

Die Opposition in Russland wirft Putin eine übergroße Machtfülle vor. Putin nutze diese Macht aus, um bei den Präsidentschaftswahlen 2008 einen ihm genehmen Nachfolger in Stellung bringen zu können. Laut Verfassung darf Putin nicht mehr antreten.

Jugendliche demonstrieren in Moskau für Putin

Am Sonntag haben in Moskau etwa 15.000 Anhänger der kremltreuen Jugendbewegung Naschi (Die Unseren) am Sonntag für Präsident Wladimir Putin demonstriert. Nach einer Kundgebung im Zentrum strömten sie in der Hauptstadt aus, um von Bürgern SMS-Botschaften an den Präsidenten einzusammeln. Die Polizei sicherte nach eigenen Angaben mit 5000 Mann die öffentliche Ordnung. (Reuters/APA/dpa)