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Dominik Koll in Aktion.

Foto: APA/ Schlager
Melbourne - Dominik Koll hat am Sonntag aus österreichischer Sicht für das Highlight des ersten Tages der Schwimm-Bewerbe bei der WM in Melbourne gesorgt. Der 22-jährige Oberösterreicher schwamm die 400 Meter Kraul in 3:50,40 Minuten und verbesserte damit den österreichischen Rekord seines Trainingspartners David Brandl (3:51,08). Wie erwartet schaffte es am ersten Wettkampftag kein Österreicher in die Finalsession.

Koll holte als 16. aber nicht nur die beste WM-Platzierung seiner Karriere. Dem Linzer fehlten außerdem nur 1,68 Sekunden auf den in seinem Vorlauf schwimmenden australischen Titelverteidiger Grant Hackett. Der zehnfache Weltmeister qualifizierte sich als Achter gerade noch für das Finale. "Ich hätte am Anfang fast gedacht, dass ich zu schnell bin. Aber ich habe mich gut gefühlt. Das ist ein super Start in die WM", erklärte Koll.

Vor allem mit dem Wissen um seine Qualitäten über die 200 Meter. Dort will Koll am Montag zumindest ins Semifinale. "Vor den 400 Metern habe ich eigentlich am meisten Schiss gehabt", verriet der Oberösterreicher, der auf Grund der Sponsorvorschriften ohne Badehaube und stattdessen mit einem ins kurz geschorene Haar rasierten Muster angetreten war. "Ohne Badehaube spürst du das Wasser viel besser", erklärte Koll.

Trainingskollege Brandl blieb bei seinem WM-Debüt ebenfalls nur eine halbe Sekunde über seiner alten Bestmarke, war mit Platz 23 aber nicht ganz zufrieden. Doch Trainer Helge Gödecke sieht beide Schützlinge immer näher an die Weltspitze heranrücken. "Das waren starke Leistungen unter schweren Bedingungen", versicherte der Deutsche. "Aber die beiden haben auch wie die Schweine gearbeitet - bis an die Grenze des Machbaren."

Die Wienerin Birgit Koschischek verpasste als 22. über 100 m Delfin in 1:00,19 ihren angepeilten Rekord um 0,18 Sekunden. Eigentlich hätte die 19-Jährige als erste Österreicherin unter einer Minute schwimmen wollen. "Damit bin ich natürlich nicht so zufrieden. Ich habe mich gut gefühlt, bin aber mit dem neuen Anzug nicht optimal zurecht gekommen", erklärte Koschischek. Ihr neues Kleidungsstück hatte sie erst am Vortag erhalten.

Dinko Jukic erzielte als 54. über 50 m Delfin in 25,11 Sekunden Junioren-Rekord. "Wenn ich mit meiner eigenen Badehaube hätte schwimmen können, wäre sich auch der österreichische Rekord ausgegangen", meinte der 18-Jährige. Den hält Martin Spitzer mit 24,86. Seine Schwester Mirna Jukic benutzte die 200 m Lagen (27. in 2:19,57) ebenso zum Einschwimmen wie Maxim Podoprigora die 100 für die am Donnerstag folgenden 200 m Brust.

Podoprigora verpasste das Halbfinale als 31. in 1:02,71 um etwas mehr als eine Sekunde. "Jetzt habe ich wenigstens etwas mehr Pause", nahm der 28-Jährige sein Abschneiden mit Humor. Für die 200 Meter sei der Auftakt ohnehin nicht aussagekräftig. "Das sind zwei völlig verschiedene Bewerbe mit unterschiedlicher Technik. Im Prinzip habe ich ein ganz gutes Gefühl."

Mirna Jukic befand es für wichtig, vor den Brust-Strecken bereits ein Rennen absolviert zu haben. "Die 200 m Lagen sind mir nicht so wichtig. Aber ich bin gut zurecht gekommen", sagte die Ex-Europameisterin, die nach Pfeiffer'schem Drüsenfieber im Vorjahr ihr Comeback bei einem Großereignis gegeben hatte. Das 16-jährige Talent Nina Dittrich war nach Platz 30 in 2:21,28 enttäuscht, wurde aber prompt von der direkt neben ihr schwimmenden Jukic getröstet. (APA)