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Routinier Blanchard weiß, wovon er spricht: "Der Druck vor eigenem Publikum wird groß sein"

Foto: APA/ Fohringer
Wien - Der französische Austria-Kapitän Jocelyn Blanchard tippt auf einen Sieg seines Heimatlandes im EURO-Testspiel am Mittwoch in St. Denis/Paris gegen die österreichische Fußball-Nationalmannschaft. "Ich glaube, Frankreich wird gewinnen, wenn auch nicht mit drei oder vier Toren Unterschied", erklärte der Mittelfeldspieler.

Der möglicherweise entscheidende Vorteil für die "Equipe Tricolore" könnte der Umstand sein, dass im Gegensatz zum relativ enttäuschenden Auftritt der Franzosen am Samstag beim 1:0 in der EM-Qualifikation in Litauen viele Youngsters gegen das ÖFB-Team zum Einsatz kommen, mutmaßte Blanchard. "Frankreich wird gegen Österreich mit vielen Jungen spielen, und die wollen ihre Chance unbedingt nützen, damit sie weiter im Kader der Nationalmannschaft bleiben", sagte der 34-Jährige.

Für einige österreichische Jung-Kicker hingegen könnte die nervliche Belastung in einem vollen Stade de France laut Blanchard zu groß werden. "Für sie wird es nicht leicht, mit dieser Stresssituation umzugehen." Ähnliches gelte auch für die Heim-EM 2008. "Der Druck vor eigenem Publikum wird groß sein. Viele haben noch nie in der Champions League gespielt und kennen das internationale Niveau nicht, also müssen sie versuchen, mit Herz, Kraft und Motivation etwas zu erreichen. Da ist das Mittwoch-Spiel ein guter Test, um zu lernen", erklärte Blanchard.

Gerade auf Grund der mangelnden Erfahrung einiger ÖFB-Akteure würde der Franzose ein Team-Comeback diverser Routiniers für sinnvoll erachten. "Spieler wie Vastic, Kühbauer oder Baur sollten wieder in die Nationalmannschaft zurückkehren, das wäre sehr wichtig. Denn wenn das Team bei der EM nicht gut spielt, prasselt die ganze Kritik auf die Jungen nieder, das ist nicht gut für ihre Entwicklung."

Als Beispiel für den Erfolg der Reaktivierung von Altstars nannte Blanchard die Auswahl seiner Heimat. "In der letzten WM-Qualifikation haben wir große Probleme gehabt. Dann sind Spieler wie Zidane und Thuram zurückgekommen, und wir haben uns qualifiziert und sind bis ins Finale gekommen." (APA)