Wien - BZÖ-Justizsprecherin Helene Partik-Pable verteidigte im ORF-Parlamentsmagazin "Hohes Haus" am Sonntag ihren Anruf bei der Wiener Anklagebehörde in Sachen "Prügelaffären"-Prozess. "Ich wollte eben nur mal fragen, ob der leitende Staatsanwalt disziplinäre Maßnahmen erwogen hat", sagte sie unter Kritik an Staatsanwalt Karl Schober. Dieser hatte in dem Verfahren vergangene Woche BZÖ-kritische Bemerkungen fallen gelassen und ein Verfahren wegen falscher Zeugenaussage gegen BZÖ-Chef Peter Westenthaler erwogen. Die Richtervereinigung verwehrte sich gegen jeden politischen Druck.

Wollte für niemanden intervenieren"

"Ich war weder im Auftrag von jemandem, und wollte für niemanden intervenieren", erklärte Partik-Pable zu ihrem Anruf in der Leitung der Staatsanwaltschaft Wien. Ihrer Meinung nach ist Schober "über seine Pflichten hinausgegangen".

Im "Prügelaffären"-Prozess wurde der frühere Leibwächter von BZÖ-Chef Peter Westenthaler. Siegfried Kobal, am Dienstag wegen Nötigung und Körperverletzung des Pressesprechers von Ex-Justizministerin Karin Gastinger Christoph Pöchinger - noch nicht rechtskräftig - zu vier Monaten bedingter Haft verurteilt. Staatsanwalt Schober hatte die Zeugenaussagen Westenthalers und des Parteisprechers Lukas Brucker mit den Worten "Wie es bei Wirtshausraufereien so üblich ist, gibt es Zeugen, die relativ dumm daher lügen" kommentiert und von eine möglichen Anklage wegen falscher Zeugenaussage gesprochen. (APA)