Störungen ohne erkennbare Ursachen irritieren, ganz besonders, wenn davon Sinnesorgane betroffen sind. Wer einen Hörsturz erleidet, hat plötzlich eine Schallempfindungsstörung, hört innere Geräusche, fühlt sich schwindelig - eine beängstigende Situation. Das große Problem daran: Wirklich behandelbar ist der Hörsturz derzeit nicht. Rund 1600 Österreicher sind pro Jahr davon betroffen und müssen erfahren, dass Ursachen und Entstehung der ISSHL (ideopathic sudden sensorineural hearing loss) unbekannt sind.
"Das Innenohr ist ein extrem gut geschützter Bereich, der vor allem mikroskopisch nicht zu untersuchen ist. Und genau dort vermuten wir Veränderungen", erklärt Peter Franz von der Universitätsklinik für HNO-Krankheiten.
Störung auf Zeit
Auch umfassende Studien zum Hörsturz gibt es kaum. Und das liegt an der Natur der Erkrankung, die in 60 bis 65 Prozent der Fälle innerhalb von zwei Wochen von allein wieder verschwindet. Genau das macht es aber unmöglich, das Phänomen wissenschaftlich gesichert zu untersuchen und - zum Beispiel - die Wirkung von Medikamenten eindeutig festzustellen. Ob die Symptome von selbst oder durch eine Therapie mit Kortison und durchblutungsfördernden Medikamenten besser werden, kann deshalb nicht eindeutig festgestellt werden.