Grund für diesen drastischen Schritt des 34-Jährigen sind Rückenschmerzen, die erstmals vor gut einer Woche nach dem Champions-League-Halbfinale gegen Granada aufgetreten waren. Im anschließenden Trainingscamp in Faak/See reduzierte Schlager sein Programm, durch Massagen und Behandlungen wurden die Schmerzen gelindert. Beim 3:1-Sieg der Österreicher im EM-Achtelfinale am Sonntag Nachmittag gegen die Slowakei wurde die Blessur aber wieder akut.
"Im Training kannst du dich noch schonen", erklärte Schlager nach getroffener Entscheidung. "Aber im Match willst du bei jedem Ball 200 Prozent geben, und da verreißt du dich schnell." Gegen den Slowaken Peter Sereda und gegen den Polen Lucjan Blaszczyk unterlag der Ex-Weltmeister jeweils 0:3, ehe er sich nach dem Scheitern im Viertelfinale zur Beratung vorerst mit Bundestrainer Ferenc Karsai zurückzog.
"Ferenc hat mir die Entscheidung frei gestellt", sagte Schlager. "Das ist sportliche Größe." Die Priorität für das Doppel fiel schließlich nach einem Gespräch mit seinem Doppel-Partner Patrick Chila. "Er hat mir gesagt, dass er gut in Form und motiviert ist", erzählte der Niederösterreicher von der Unterredung mit dem Franzosen. "Ich will ihm diese Chance nicht verbauen. Außerdem habe ich im Herren-Doppel die größte Medaillen-Chance."