Belgrad - Die Medaillen-Hoffnungen der österreichischen Equipe bei der Tischtennis-EM in Belgrad sind gleich zum Auftakt am Sonntag kräftig gesunken. Im Viertelfinale des Team-Bewerbs schlitterten die ÖTTV-Herren mit einem 0:3 gegen Polen wie auch die Damen durch ein 2:3 gegen Ungarn in die Runde um die Plätze 5 bis 8. Zudem entschied sich Werner Schlager gegen ein Antreten in Einzel und Mixed, er spielt nur noch im Herren-Doppel.

Grund für diesen drastischen Schritt des 34-Jährigen sind Rückenschmerzen, die erstmals vor gut einer Woche nach dem Champions-League-Halbfinale gegen Granada aufgetreten waren. Im anschließenden Trainingscamp in Faak/See reduzierte Schlager sein Programm, durch Massagen und Behandlungen wurden die Schmerzen gelindert. Beim 3:1-Sieg der Österreicher im EM-Achtelfinale am Sonntag Nachmittag gegen die Slowakei wurde die Blessur aber wieder akut.

"Im Training kannst du dich noch schonen", erklärte Schlager nach getroffener Entscheidung. "Aber im Match willst du bei jedem Ball 200 Prozent geben, und da verreißt du dich schnell." Gegen den Slowaken Peter Sereda und gegen den Polen Lucjan Blaszczyk unterlag der Ex-Weltmeister jeweils 0:3, ehe er sich nach dem Scheitern im Viertelfinale zur Beratung vorerst mit Bundestrainer Ferenc Karsai zurückzog.

"Ferenc hat mir die Entscheidung frei gestellt", sagte Schlager. "Das ist sportliche Größe." Die Priorität für das Doppel fiel schließlich nach einem Gespräch mit seinem Doppel-Partner Patrick Chila. "Er hat mir gesagt, dass er gut in Form und motiviert ist", erzählte der Niederösterreicher von der Unterredung mit dem Franzosen. "Ich will ihm diese Chance nicht verbauen. Außerdem habe ich im Herren-Doppel die größte Medaillen-Chance."

Im Schatten dieser Entscheidung stand letztlich das sportlich enttäuschende Abschneiden der ÖTTV-Teams. Bei den Herren gab den Polen das 0:3 von Schlager gegen Blaszczyk Motivation. Die in der Weltrangliste weit hinter ihren Gegnern rangierenden Daniel Gorak und Bartosz Such wiesen dadurch Chen Weixing bzw. Robert Gardos in die Schranken. Gardos: "Such hat mit dem 2:0-Vorsprung gegen mich einfach mit sehr viel Rückenwind gespielt." (APA)