Salzburg/Genf - Seit Jahren wird in Österreich diskutiert, ob die Immunisierung aller Babys beziehungsweise Kleinkinder gegen die potenziell lebensgefährliche Pneumokokken-Infektion in die Reihe der kostenlosen Kinderimpfungen aufgenommen werden soll. Entgegen den Empfehlungen der Impfexperten konnte sich das Gesundeitsministerium nicht dazu durchringen. Jetzt legt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein "Schäuferl" nach: Seit 23. März 2007 gilt die Empfehlung der WHO, diese Impfung in allen Kinderimpfprogrammen weltweit zu etablieren.

Ins Kinderimpfprogramm

"In Anbetracht der schweren Belastung, die durch die Pneumokokken-Erkrankung bei Kleinkindern hervorgerufen wird und in Anbetracht der hohen Sicherheit und Effektivität des PCV-Impfstoffs in dieser Altersgruppe betrachtet es die WHO als eine Priorität, dass diese Impfung in die Kinderimpfprogramme aufgenommen wird (...)", heißt es in der publizierten Stellungnahme. Dies sei speziell wichtig für Staaten, bei denen die Kindersterblichkeit in der Altersgruppe bis fünf Jahre höher als 50/1.000 Kinder beträgt oder mehr als 50.000 Sterbefälle bei Kindern pro Jahr registriert werden.

Natürlich fällt Österreich nicht in diese speziell genannte Staatengruppe. Das sind die ärmsten Länder der Welt. Doch auch in Österreich könnten etwa 90 Prozent der schweren und potenziell lebensbedrohenden Pneumokokken-Infektionen bei Kleinkindern durch die Impfung verhindert werden. Beim bevorstehenden Welt-Gesundheitstag (7. April) geht es übrigens um die Verhinderung von infektiösen Erkrankungen. (APA)