Bild nicht mehr verfügbar.

Laut einer Umfrage fühlen sich Österreicherinnen im Alter von 50 bis 64 mehrheitlich - zu 59 Prozent - jung. Als alt bezeichnet sich lediglich jede Zehnte.
Foto: APA/DOVE

Entgegen den patriarchalen Klischees von "lustlosen alten Frauen" und "sexuell aktiven alten Männern" stellte die Altersforschung genau das Gegenteil fest: Nicht die Männer sind im Alter die sexuell Potenteren, sondern die Frauen! Die Sexualwissenschafterin Kirsten von Sydow, die an der WHO-Studie "Human Sexuality and Aging" mitgearbeitet hat, führt aus: "Bei Männern lässt im Alter das Erektionsvermögen nach, die Erektionen werden schwächer und sind leichter störbar". Dagegen werde zwar bei Frauen die Haut der Genitalien nach den Wechseljahren dünner, aber die Erregbarkeit nehme nicht ab. Es komme lediglich auf die Möglichkeiten an, welche Frauen im sexuellen Erleben haben, d.h. primär auf die Zärtlichkeit der PartnerInnen.

Frauen physisch stärker

Außerdem sind Frauen biologisch das absolut stärkere Geschlecht, wie aus zahlreichen Studien - beispielsweise publiziert im British Medical Journal - hervor geht. Buben seien bereits ab dem Zeitpunkt der Zeugung physisch schwächer, bei ihnen kommen mehr Fehlgeburten und Behinderungen vor und bei der Geburt liegen sie vier bis sechs Wochen in der Entwicklung hinter den Mädchen zurück.

Frauen leben länger

Auch bei der durchschnittlichen Lebenserwartung der Geschlechter haben die Frauen "die Nase vorn": Sie leben etwa um sechs bis sieben Jahre länger als Männer. Derzeit können Frauen in Österreich damit rechnen, 83 Jahre alt zu werden, Männer lediglich 76. Doch die Altersforschung wartet noch mit einem weiteren Ergebnis auf. Das ForscherInnenteam Insa und Christoph Rott fand heraus, dass beide Geschlechter länger leben, "wenn sie aus der klassischen Rolle fallen und androgyn leben". Denn, auch das ist bekannt: "eine Konzentration auf die Familie wirkt lebensverlängernd bei Männern, aber lebensverkürzend bei Frauen und Berufstätigkeit lässt Frauen lebendiger altern". (red)