Was uns die Autorin in der Darlegung der magischen sieben mal sieben Lebensjahre anbietet, klingt gut. Wahrscheinlich alleine deshalb, weil es so ganz anders ist als das, was frau normalerweise für den letzten - wie das schon klingt! - Abschnitt des Lebens angeboten wird. Denn auch der zeitgeistige und Übelkeit verursachende "Forever young"-Jugendkult, der mit Produkten und Programmen für Menschen ab 50+ wirbt, trifft die Sache, wenn überhaupt, dann nur an der äußersten Oberfläche.
"Wenn es kein annehmbares Bild der Frau im letzten Lebensdrittel gibt, wenn es über die tapfer durchgestandenen Wechseljahre der hitzewallenden Feuerfrau und die schicke Großmutter im Minirock, die gemeinsam mit ihren Enkeln auf Rockkonzerte geht, keine selbstbewusste, sinnerfüllte Identität für die Zeit des dritten Drittels gibt, dann werden wir sie eben selber erschaffen müssen", schreibt Aliti. Und weiter lakonisch: "Denn wenn Jungbleiben das Lebensziel für diese Zeit wäre, lohnte es sich nicht, die Mühe auf sich zu nehmen, überhaupt alt zu werden".