Wien - Nach mehr als sechs Monaten "Vorgeplänkel" fehlen dem EC Red Bull Salzburg nur noch vier Siege, um erstmals in der Geschichte heimischer Eishockey-Meister zu werden. In der am Dienstagabend beginnenden "best of seven"-Finalserie treffen die Bullen erneut auf den Villacher SV, der sich im Vorjahr als Außenseiter nach einem 4:2-Endspiel-Triumph über den Mateschitz-Verein zum insgesamt sechsten Mal zum Champion krönte.

"Wir waren im letzten Jahr nicht hungrig genug auf den Titel. Heuer ist die Mannschaft reifer geworden, deshalb werden wir denselben Fehler sicher nicht noch einmal machen", betonte Red-Bulls-Kapitän Dieter Kalt vor dem Finalauftakt in der Salzburger Volksgarten Eisarena und erinnerte damit noch einmal an den vielleicht entscheidenden Fehlstart vor etwas mehr als einem Jahr, als es zum Endspiel-Auftakt eine knappe 2:3-Heimniederlage gesetzt hatte.

Im Gegensatz zu den fast zum Titel verurteilten Hausherren, haben die Gäste nichts zu verlieren. Denn in der Neuauflage des Vorjahresfinale sind die Kärntner diesmal nicht der leichte, sondern sogar der krasse Außenseiter. Seit dem 3. Oktober, als die Villacher Adler einen 3:0-Heimsieg feierten, haben die Salzburger gegen den VSV nicht mehr verloren. Mit 7:1-Siegen und einem Torverhältnis von 27:18 spricht die Bilanz ganz klar für den Sieger des Grunddurchgangs, der von 21. September bis 13. März in den insgesamt 56 Runden nur 16 Niederlagen kassierte.

Im Halbfinale feierten die Salzburger gegen die Vienna Capitals ebenso einen souveränen 3:0-Sieg in der "best of five"-Serie wie die Villacher gegen die Linzer. Und nun soll im finalen Meisterschaftskapitel die endgültige Revanche am VSV und das so heiß ersehnte erstmalige Meisterstück gelingen.

Doch die Villacher, die als die Playoff-Mannschaft schlechthin gelten, wittern erneut ihre Chance. "Jetzt ist wieder alles möglich. Salzburg ist Favorit, aber wir haben keine Angst", lautete die Kampfansage von VSV-Coach Greg Holst vor Spiel eins. Da beide Teams keinerlei Verletzungssorgen plagen, dürfen sich die 3.500 Fans in der ausverkauften Halle am Dienstagabend auf einen ordentlichen Schlagabtausch freuen. (APA)