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GAK-Präsident Sticher und Masseverwalter Scherbaum waren von dem Urteil entsetzt.

Foto:AP/Leodolter
Graz - Beim insolventen steirischen Fußball-Traditionsklub GAK fürchtet man nach dem Abzug von 22 Punkten und dem drohenden Abstieg aus der Bundesliga um die Existenz. "Durch den Punkteabzug werden sich Sponsoren zurückziehen. Es könnte sein, dass der Konkurs kommt", meinte Masseverwalter Norbert Scherbaum am Montag. Alle rechtlichen Mittel sollen nun ausgeschöpft werden, neben dem Einspruch beim Protestkomitee wird auch der Gang vor ein ordentliches Gericht angestrebt.

Hiobsbotschaft

"Das war eine Hiobsbotschaft, ich bin sprachlos und kann dazu nichts sagen", meinte Präsident Stephan Sticher in einer ersten Reaktion. "Unsere jahrelange Aufbauarbeit ist damit zerstört worden." Neben dem Punkteabzug hätte man von der Bundesliga auch die Auflage bekommen, für sämtliche Einnahmen eine Bankgarantie zu hinterlegen.

"Mein Ziel ist es, dass wir bis 19. April (Zwangsausgleichtagung, Anm.) die 22 Punkte wieder zurück haben", gab sich Sticher kämpferisch, auch wenn er betonte: "Wenn bis dahin keine Entscheidung fällt, planen wir unser Budget erst einmal für die Red Zac Erste Liga."

Masseverwalter sieht Gläubigerschädigung

Fakt sei laut Masseverwalter Scherbaum, dass in einem laufenden Konkursverfahren aus Gläubigerinteressen keine Strafen ausgesprochen werden dürften. "Durch diese Entscheidung werden ganz klar Gläubiger geschädigt", meinte der Jurist, der von einer "Horrormeldung" am Montagvormittag sprach.

Laut Scherbaum besteht die Gefahr dass sich Sponsoren, welche die 20-prozentige Zwangsausgleichsquote von rund 1,5 Mio. Euro hätten sichern sollen, zurückziehen. "Maximal fünf Prozent" dürften sich die Gläubiger in Folge erwarten. "Ich lasse mir diesen Punkteabzug auf keinen Fall gefallen. Wir werden ihn sowohl vor der Bundesliga als auch vor einem ordentlichen Gericht anfechten", meinte Scherbaum. Aus Zeitnot sollen die beiden Verfahren parallel geführt werden.

Sorgen über ein vorzeitiges Meisterschaftsende für den GAK teilte Scherbaum nicht. Den Profibetrieb einzustellen wäre "derzeit kein Thema". Unverständnis zeigte der Jurist auch für die "fehlende Begründung" des Urteils durch die Bundesliga. Mit GAK-Verantwortlichen wäre von Seiten der Liga kein Wort vor der Urteilsverkündigung gesprochen worden. (APA)