Regierungssprecher Gholamhossein Elham kündigte an, dass der Iran seine Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien (IAEO) überdenken werde. Elham verwies auf einen Beschluss des Parlaments vor zwei Monaten, in dem die Regierung aufgefordert wurde, im Fall eines Sanktionsbeschlusses des UN-Sicherheitsrats aus dem Atomwaffensperrvertrag auszutreten. Zudem seien alle Maßnahmen zur "Neutralisierung" der neuen UN- Sanktionen bereits getroffen.
Die einstimmig verabschiedete Resolution 1747 sieht ein Waffenembargo, weitere Reisebeschränkungen und das Einfrieren von Auslandsgeldern vor. Sollte Teheran die Urananreicherung nicht wie gefordert binnen 60 Tagen einstellen, drohen "weitere angemessene Maßnahmen".
Ein Sprecher der iranischen Zentralbank sagte am Montag in einem Radiointerview, dass der Iran genug Geldreserven besäße, um alle vorgesehenen Atomprogramme fortzusetzen. Mehr als neun Milliarden Dollar seien allein aus Mehreinnahmen durch Ölexporte aufgelaufen.
Öl um ein Viertel teurer
Der Ölpreis kletterte in Folge der neuen Spannungen im Atomstreit am Montag auf sein bisher höchstes Niveau in diesem Jahr. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas kostete 62,72 Dollar und damit 44 Cent mehr als am Freitag. Seit Jänner ist der Ölpreis insgesamt um knapp 25 Prozent gestiegen. An der Rohstoffbörse in London sprang der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent ebenfalls auf ein neues Jahreshoch. Ein Barrel kostete 63,82 Dollar und damit 64 Cent mehr als am Ende der Vorwoche.
Wegen der iranischen Neujahrsferien erscheinen weiterhin keine Zeitungen im Land. Staatsfernsehen und -radio berichteten nur am Rande über die neuen UN- Sanktionen. Auch die Festnahme der britischen Marinesoldaten im Persischen Golf fand in den Nachrichten wenig Beachtung.