Belgrad - Der serbische Präsident Boris Tadic hat am Montag seinen "energischen Widerstand" gegen eine von UN-Chefverhandler Martti Ahtisaari vorgeschlagene Unabhängigkeit des Kosovos unter internationaler Aufsicht bekundet, meldeten Belgrader Medien. US-Außenstaatssekretär Nicholas Burns hatte den serbischen Präsidenten in einem Telefongespräch über die Unterstützung Washingtons für den Vorschlag Ahtisaaris informiert.

Raum für weitere Gespräche

"Präsident Tadic hat dem US-Repräsentanten mitgeteilt, dass jede Form der Unabhängigkeit des Kosovos für Serbien unannehmbar ist und dass er in Kontakten mit Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrates auf die Notwendigkeit hinweisen wird, eine Kompromisslösung durch eine Fortsetzung der Gespräche zu erreichen", teilte das Kabinett des serbischen Staatschefs in einer Aussendung mit. "Ich bin überzeugt, dass es Raum für weitere Gespräche gibt und dass UNO-Vermittler Martti Ahtisaari nicht alle Verhandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft hat", meinte demnach Tadic.

Belgrad widersetzt sich einer Unabhängigkeit des Kosovos, würde aber einer breiten Autonomie der Provinz zustimmen, die seit Juni 1999 von der UNO verwaltet wird. Völkerrechtlich ist der Kosovo weiterhin ein Bestandteil Serbiens, das in der Provinz keine Befugnisse mehr hat. Ahtisaari stellte nach einjährigen direkten Gesprächen zwischen Belgrad und Pristina, die zu keiner Annäherung der entgegengesetzten Standpunkte führten, seinen Lösungsvorschlag dem UNO-Sicherheitsrat zu. (APA)