Marburg - Ein 33 Jahre alter Handwerker und seine 21
Jahre alte Frau aus dem deutschen Bromskirchen in Nordwesthessen
haben ihre einjährige Tochter verhungern und verdursten lassen. Als
die Mutter das Kind am Samstag zu einer Ärztin brachte, war es
bereits tot. Das ergab die Obduktion des Kindes, wie Polizei und
Staatsanwaltschaft am Montag in Marburg mitteilten.
Wann genau das Mädchen starb, war zunächst nicht bekannt. Das 14
Monate alte Mädchen habe nur noch sechs Kilo gewogen und damit die
Hälfte des normalen Gewichts gehabt. Verletzungen oder Spuren von
Misshandlungen fanden die Gerichtsmediziner nicht.
In U-Haft
Die Eltern des Kindes, die nach Erkenntnissen der Polizei Cannabis
und Amphetamine nahmen, sitzen seit Sonntag in Untersuchungshaft.
Ihnen wird Totschlag durch Unterlassen vorgeworfen. Über die Aussagen
der Eheleute in den polizeilichen Vernehmungen wollten die Ermittler
zunächst nichts mitteilen.
In dem ehemaligen Bauernhaus, das die Familie am Ortsrand
bewohnte, herrschten nach Angaben der Polizei "chaotische Zustände".
Die beiden Hunde, die in dem völlig verwahrlosten Haus gehalten
werden, seien aber wohl genährt. Finanzielle Not habe die Familie
nicht gelitten.(APA/dpa)