Berlin - Die rechtsextreme Kriminalität in Deutschland hat im vergangenen Jahr laut einem Zeitungsbericht einen neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung erreicht. Die Zahl der Straftaten sei um 14 Prozent auf mehr als 18.000 gestiegen, berichtete der "Tagesspiegel" im Voraus aus seiner Dienstag-Ausgabe. Damit sei der Rekord von 2005 mit knapp 16.000 Delikten übertroffen worden. Die Zahl rechter Gewalttaten sei dabei um acht Prozent auf etwa 1.100 gestiegen. Basis der Zahlen sei ein vertraulicher Lagebericht des deutschen Bundeskriminalamtes (BKA), in dem die Meldungen der Landeskriminalämter für 2006 zusammengefasst worden seien. Für die endgültigen Zahlen seien nur noch minimale Änderungen zu erwarten.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte bereits Mitte März über einen deutlichen Anstieg der rechtsextremen Straftaten berichtet, jedoch keine konkreten Zahlen genannt. Vor allem bei den so genannten Propaganda-Delikten sei eine signifikante Zunahme zu verzeichnen, erklärte das BKA. Möglich sei aber auch, dass wegen der starken Polizeipräsenz etwa rund um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in der Bundesrepublik derartige Taten einfach stärker wahrgenommen worden seien als zuvor.(APA/Reuters)