Berlin - Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist am Dienstag als Leiter einer EU-Delegation nach Zentralasien geflogen. In der kasachischen Hauptstadt Astana will er mit seinen Amtskollegen aus allen fünf Staaten der Region zusammenkommen. Im Mittelpunkt des Treffens steht die von der deutschen EU- Ratspräsidentschaft geplante Zentralasien-Strategie. Diese soll auf einem EU-Gipfel im Juni verabschiedet werden. Die EU strebt darin eine enge Zusammenarbeit mit der rohstoff-reichen und strategisch wichtigen Region in der Nachbarschaft Afghanistans an.

Mit den fünf durchwegs autokratisch regierten früheren Sowjet-Republiken Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan und Kirgistan soll weiter ein Dialog über Demokratieaufbau und Menschenrechte vereinbart werden. Begleitet wird Steinmeier von EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner und dem Brüsseler Zentralasien-Beauftragten Pierre Morel.

Das Treffen in Astana ist das erste der EU-Troika mit Zentralasien auf der Ebene der Außenminister. Die zentralasiatischen Staaten, die sich im Interessendreieck Russland, China und USA eingeengt sehen, hatten den Wunsch nach intensiveren Beziehungen zur EU artikuliert. Im kaspischen Raum und in Zentralasien befinden sich rund fünf Prozent der Weltenergiereserven. Die fünf Länder könnten auch die Anstrengungen zur Befriedung Afghanistans sowie den Kampf gegen den Drogentransit und den religiösen Extremismus unterstützen. Als mangelhaft gilt in all diesen Staaten die Lage der Menschenrechte, auch gibt es beträchtliche Demokratiedefizite. (APA/dpa)