Die Italiener haben aus vier Spielen bisher nur sieben Punkte geholt und stehen vor dem Duell mit den überraschend starken Schotten, die in der Gruppe B punktgleich mit Frankreich an der Spitze liegen (12 Punkte), als Tabellenvierte unter Zugzwang. "Das wird ein Spiel, das wir gewinnen wollen und auch müssen. Schottland ist alles andere als unschlagbar", machte Donadoni deutlich.
Die Diskussion um seine Person nimmt der Nachfolger von Weltmeister-Trainer Marcello Lippi gelassen. "Um ehrlich zu sein, nagt der Stress gewinnen zu müssen, mehr an der Psyche meiner Mitarbeiter als an meiner." Nach der Statistik kann Donadoni auch locker in die Partie gehen, immerhin haben die Schotten alle fünf Auswärtsspiele in Italien seit 1931 verloren.
Im englischen Lager soll es englischen Zeitungsberichten vom Montag zufolge nach dem 0:0 in Israel zu einem heftigen Streit zwischen McClaren und Stürmerstar Wayne Rooney gekommen sein. Der Trainer habe den seit fast drei Jahren in der Nationalmannschaft in Bewerbspielen erfolglosen Torjäger von Manchester United kritisiert, dieser soll daraufhin zurückgeschrien und die Fußballschuhe durch die Kabine geschmissen haben. "Das ist ein Haufen Müll", stellte McClaren klar.
Trotz aller Probleme glaubt der heftig umstrittene Cheftrainer, weiterhin die nötige Rückendeckung der Mannschaft zu haben. "Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass die Spieler weiterhin für mich spielen." Auf Grund der angespannten Situation kommt Andorra für den Weltmeister von 1966 gerade recht. Der Fußballzwerg hat bisher alle seine 22 EM-Qualifikationsspiele verloren und auch im September eine 0:5-Schlappe im Old-Trafford-Stadion hinnehmen müssen.
Einen Kantersieg fordern auch die englischen Medien unmissverständlich. "Alles andere als ein überzeugender Sieg über Andorra würde als Scheitern gesehen", schrieb etwa der "Mirror". Auf Grund des großen Zuschauerinteresses von englischen Fans wurde die Partie in das Heimstadion des spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona verlegt, da Andorras Estadi Comunal für den erwarteten "Ansturm" viel zu klein gewesen wäre.