Wien - Die Qualifikation für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz geht am Mittwoch mit 20 Spielen in die nächste Runde. Schweden und die Türkei könnten mit einem Sieg schon eine Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg schaffen. Große Nationen wie Spanien, Italien oder England müssen hingegen unbedingt siegen um den Anschluss nicht vorzeitig zu verlieren. Vor allem in der Gruppe A mit Polen, Finnland, Portugal und Serbien zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die ersten beiden Plätze an.

Tabellenführer Schweden will in der Gruppe F auch beim fünften Auftritt ohne Punktverlust bleiben und setzt dabei auf die Rückkehr von Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic. Der Angreifer des Serie-A-Tabellenführers Inter Mailand hat es bei den Italienern in der laufenden Saison in 25 Spielen auf 17 Tore gebracht.

Die überraschend starken Nordiren, die nur zwei Zähler hinter Schweden zurückliegen, könnten mit einem Sieg im Windsor Park von Belfast die favorisierten Schweden in der Tabelle vom "Thron" stürzen. Damit würden Goalgetter Healy und Co. auch die Ausgangslage für die Spanier weiter verschärfen. Die Elf von Luis Aragones liegt vor ihrem Heimspiel auf Mallorca gegen Island nur auf Platz vier und schon sechs Punkte hinter Schweden sowie vier hinter Nordirland zurück und ist zum Siegen verdammt.

Eine gute Ausgangslage hat die Türkei vor ihrem Duell mit Norwegen in der Gruppe C. In der Partie, die als Konsequenz der negativen Vorfälle im WM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz im September 2005 vor leeren Rängen in Frankfurt ausgetragen wird, kann die Elf von Fatih Terim ihre Spitzenposition mit einem Sieg "einzementieren" und den Abstand auf das drittplatzierte spielfreie Bosnien-Herzegowina auf acht Punkte ausbauen.

Gleichzeitig hat der von Otto Rehhagel betreute Europameister Griechenland, der am Samstag noch mit 1:4 gegen die Türken verloren hatte, die Chance mit einem Sieg auf Malta Platz zwei zu festigen und damit dem Spitzenreiter auf den Fersen zu bleiben.

Weltmeister Italien steht in der Gruppe B mit dem Rücken zur Wand und ist vor eigenem Publikum gegen Schottland zum Siegen verdammt. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf das Führungsduo Frankreich und eben Schottland. Mit der Ukraine, die auf Litauen trifft, liegt ein weiterer Konkurrent noch vor der "Squadra Azzura" auf Platz drei.

England muss in der Gruppe E gegen Andorra genauso wie Israel gegen Estland einen "Pflichtsieg" einfahren, um zumindest mit dem Tabellenzweiten Russland nach Punkten gleichzuziehen. Die Niederlanden (Gruppe G) wollen beim Auftritt in Slowenien, das mit vier Punkten aus vier Spielen wohl schon aus dem Aufstiegsrennen ist, ihr Punktkonto auf 14 Zähler erhöhen.

Ein Sieg ist für die erstplatzierten "Oranjes" auch nötig, da sowohl Bulgarien als auch Rumänien, die jeweils ein Spiel weniger ausgetragen haben, nur drei Punkte Rückstand aufweisen und mit Albanien sowie Luxemburg vermeintlich leichtere Gegner in ihren Heimspielen empfangen.

Besonders brisant stellt sich die Situation in der Gruppe A dar. Serbien (4.) empfängt Portugal (3.) und muss dabei genauso wie Cristiano Ronaldo und Co. unbedingt gewinnen, da alles andere als deutliche Siege von Tabellenführer Polen (gegen Armenien) und Verfolger Finnland (gegen Aserbaidschan) eine große Überraschung wären.

Ein harter Kampf zeichnet sich auch in der Gruppe D um den zweiten Rang hinter Leader Deutschland ab. Tschechien, Irland und die Slowakei liegen innerhalb eines Abstands von nur einem Punkt. Während es in Irland zum direkten Duell mit der Slowakei kommt, wollen die Tschechen, bei denen der seit 2001 tätige Coach Karol Brückner nach der schwachen Darbietung gegen Deutschland in die Kritik von Fans und nationalen Medien geraten war, ihren zweiten Platz mit einem Erfolg gegen Zypern verteidigen. (APA/Reuters/dpa)