In Tal Afar explodierten die auf Lastwagen versteckten Sprengsätze fast gleichzeitig. Rund 50 Marktbesucher wurden nach Polizeiangaben verletzt. Erst am Samstag waren bei einem Selbstmordanschlag in der Stadt zehn Menschen getötet worden. Damit scheint die nahe der syrischen Grenze gelegenen Stadt erneut zu einem Zentrum der Aufstandsbewegung zu werden. Nach einer Offensive gegen Extremisten in Tal Afar hatte US-Präsident George W. Bush die Stadt als Beispiel für eine verbesserte Sicherheitslage im Irak genannt.
In der Unruhe-Provinz Anbar kamen mindestens 17 Menschen ums Leben, weil ein Selbstmordattentäter einen Sprengsatz nahe der Stadt Ramadi zündete. Dutzende Personen wurden verletzt. Ein weiterer Anschlag richtete sich gegen einen irakischen Stammesführer in Abu Ghraib westlich von Bagdad. Dabei kamen neben den beiden Attentätern zwei Menschen um, darunter auch der Sohn des Stammesführers Scheich Thahir al-Dari.
Dari führt den sunnitischen al-Subaie-Stamm, dem auch der Vize-Ministerpräsident Salam al-Subaie angehört. Auf Subaie war vergangene Woche ein Anschlag verübt worden. Der Subaie-Stamm hat sich gemeinsam mit weiteren Stämmen in der Provinz Anbar gegen das Extremistennetzwerk Al-Kaida verbündet. Verwandte machten die Al-Kaida für den Anschlag verantwortlich.
Einem Granatenangriff in Bagdad fielen vier Menschen zum Opfer, unter ihnen zwei Kinder. Es handelte sich schon um den zweiten Anschlag auf eine schiitische Enklave im überwiegend von Sunniten bewohnten Stadtteil Dora.
In der nordirakischen Stadt Kirkuk wurden am Montagabend zwei katholische Nonnen im Alter von 79 und 85 Jahren Oofer eines Mordanschlags. Die Täter drangen in das Haus der beiden allein lebenden Frauen in der Nähe der Jungfrau-Maria-Kathedrale ein. Die jüngere von ihnen wurde im Garten vor dem Haus attackiert und mit sieben Messerstichen getötet. Danach brachten die Mörder die auf einem Sofa im Haus liegende Schwester um. Anzeichen für einen Raub gab es nicht, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Margaret und Fauseiyah Naum gehörten der chaldäisch-katholischen Kirche an, deren Mitglieder vor allem in Syrien und der Türkei sowie im Iran und im Irak leben.
Die von zwei US-Truppen gefassten mutmaßlichen Bombenleger sollen Anführer einer Zelle von Attentätern sein, teilte das US-Militär am Dienstag mit. Sie seien am 21. März im überwiegend von Sunniten bewohnten Bagdader Stadtteil Adhamiya festgenommen worden. Die Mitglieder der Zelle hätten seit November mit Autobombenanschlägen überwiegend im schiitischen Bezirk Sadr etwa 900 unschuldige Iraker getötet und fast 2.000 verletzt. Ob die Gruppe zum Extremisten-Netzwerk Al-Kaida oder einer anderen Gruppe von Aufständischen gehört, wurde nicht bekannt.