Brüssel - Durch Energie sparende Beleuchtung kann der CO2-Ausstoß in der Europäischen Union um rund 25 Millionen Tonnen und die Stromrechnung der europäischen Konsumenten um fünf bis acht Milliarden Euro gesenkt werden. Dies betonten die EU-Parlamentarier Peter Liese (EVP-ED), Frederique Ries (Liberale) und Caroline Lucas (Grüne) am Mittwoch in Brüssel.

Die Europaabgeordneten forderten, dass nicht nur für Lampen, sondern auch für Geräte Energiesparstandards eingeführt werden. Diese sollten von den EU-Mitgliedsländern konsequent kontrolliert werden und ebenfalls für importierte Produkte gelten. Ein Test von Celma, der Gemeinschaft für Leuchtenhersteller in der EU, habe nämlich gezeigt, dass die meisten Leuchten in europäischen Geschäften nicht in der EU produziert werden, sondern eingeführt werden. Daher sei wichtig, dass auch Hersteller etwa aus Fernost entsprechende Anforderungen erfüllen, betonte Liese.

Ökodesign

Das EU-Parlament hatte bereits 2005 ein EU-Rahmengesetz zu "Ökodesign für Energie verbrauchende Produkte" beschlossen. Damit sollen Geräte von der Warmwasseraufbereitung, Heizung und Klimaanlagen, über Haushaltsbeleuchtung und alle Bürogeräte bis zur Unterhaltungselektronik umweltfreundlicher werden. Bis zum Herbst 2007 will die EU-Kommission konkrete Bestimmungen für einzelne Gerätetypen vorlegen. Wird dieses Rahmengesetz konsequent angewendet, kann laut Liese jährlich 180 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Dies entspreche 50 Prozent der EU-Verpflichtung aus dem Kyoto-Abkommen.

Liese verwies auf die Aufforderung der EU-Staats- und Regierungschefs an die EU-Kommission, konkrete Vorschläge zur Energie-Einsparung bei der Beleuchtung für Büros, Straßen und für Glühbirnen vorzulegen. "Wir werden eines Tages ganz ruhig festgestellt haben, dass wir keine klassische Glühbirnen mehr haben", hatte die EU-Ratsvorsitzende und deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Frühjahrsgipfel gesagt.

SPÖ-Delegierte für Glühbirnen-Verbot

Die SPÖ-Delegationsleiterin im Europaparlament, Karin Scheele, tritt für ein generelles Verbot der herkömmlichen Glühbirnen in der EU ein. "Dies wäre ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz", erklärte Scheele gegenüber der APA. Das Problem, dass Energiesparlampen Quecksilber enthalten, könne mit neuen Technologien in den Griff bekommen werden. Wenn in den kommenden zweieinhalb Monaten mindestens 50 Prozent der Europa-Abgeordneten die Forderung nach einem Glühbirnen-Verbot bis 2010 unterzeichnen, muss sich die EU-Kommission mit dem Thema befassen. (APA)