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Foto: AP/ Jan Bauer
Wien - Rund zwei Millionen Österreicher leiden an einer Allergie. Damit bildet diese Gruppe einen entsprechenden Markt für Produkte, die mit Prädikaten wie "antiallergen", "hypoallergen" oder "beugt Allergien vor" beworben werden. Deren tatsächliche Wirksamkeit ist in den wenigsten Fällen wissenschaftlich belegt. Drei Fachärzte warnen davor, auf Grund von unglaubwürdigen Versprechungen auf die konsequente Behandlung von Allergien mit bewiesenermaßen wirksamen Therapien zu verzichten.

Grundlegendes Problem: keine Fachärzte

Ein Grundproblem im Bereich der Allergiebehandlung ortete Werner Aberer von der Universitätsklinik Graz im Umstand, dass es in Österreich keine Allergie-Fachärzte gäbe. Im Angebot an Behandlungsmöglichkeiten bestünde eine "Lücke, in die viele hineinhüpfen" würden. Damit spielte er auf zahlreiche Produkte und homöopathische Dienstleistungen an, die Heilung versprechen. Deren Anwendung könne jedoch maximal eine kurzfristige Besserung der Symptome bewirken und wären für die dauerhafte Therapie nicht geeignet.

Bei ersten Anzeichen zum Arzt

Die richtige und notwendige Vorgehensweise beim Verdacht auf eine allergische Reaktion stellte Oberarzt Stefan Wöhrl von der Uniklinik Wien dar. Zunächst sei es von Bedeutung, schon bei ersten Anzeichen, etwa einer Heuschnupfen-Erkrankung, zu handeln. Nach einem Arzt-Patienten-Gespräch könne ein Haut- oder Bluttest Aufschluss über das Vorliegen einer Allergie geben. Beim tatsächlichen Vorliegen einer Erkrankung stünde in erster Linie Allergenvermeidung, also die Reduktion der Beschwerdeverursacher, an. Erst danach solle, falls erforderlich, eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden.

Wegweiser soll helfen

Um einen Überblick über die grundlegenden Fragen im Zusammenhang mit Allergien zu geben, hat die Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung (IGAV) einen "Allergie-Wegweiser" herausgegeben. Unter anderem werden darin alternative Therapiemethoden aufgelistet, kurz erläutert und von Experten auf ihre Wirksamkeit hin beurteilt. Daneben ist die richtige Vorgehensweise bei Verdacht auf eine Allergie dargestellt. (APA)