Der Herren-Doppelbewerb ist für die österreichischen Paarungen auch in der zweiten Runde ein Erfolg auf der gesamten Linie gewesen, alle vier Paarungen mit ÖTTV-Beteiligung stehen unter den letzten 32. Allerdings hatte Werner Schlager an der Seite des Franzosen Patrick Chila gegen die Serben Marko Jevtovic/Zolt Pete in seinem in Belgrad einzigen Individual-Bewerb wie auch Chen Weixing/Robert Gardos jeweils bei 3:2-Erfolgen einiges an Mühe.

Schlager/Chila waren zunächst überhaupt nicht ins Spiel gekommen, nach Rückständen von 1:8 bzw. 0:6 waren die ersten beiden Sätze nicht mehr zu retten. "Das erste Match ist immer schwierig", sagte Schlager nachher, und in Bezug auf sein Rückenproblem: "Patrick hat da geglaubt, er muss etwas Besonderes spielen." Das ging schief, doch die Wende gelang. Schlager: "Da hatten wir dann die richtige Taktik, damit ich keine Schmerzen habe."

In Runde drei warten am Donnerstag um 10:00 Uhr mit einem litauischen Paar vermutlich leichtere Gegner als es die Lokalmatadore zum Auftakt waren. Chen/Gardos haben hingegen Lospech, kommen sie doch nun auf die deutschen Jungstars Patrick Baum/Dimitri Owtscharow. Und auch die schwedischen Startgegner Robert Svensson/Johan Axelqvist waren nicht einfach zu spielen, und tatsächlich wäre es beinahe schief gegangen.

Nach einer 2:0-Satzführung vergab das ÖTTV-Duo in Satz vier sechs Matchbälle, bog die Partie aber in der Entscheidung herum. Stefan Fegerl/Feng Xiaoquan gaben bei ihrem EM-Debüt noch keinen Satz ab, sind aber nun gegen die Serben Slobodan Grujic/Aleksandar Karakasevic Außenseiter. Ebenso ist es bei Daniel Habesohn mit dem Ungarn David Zombori gegen die Vize-Europameister Wladimir Samsonow/Kalinikos Kreanga (BLR/GRE-3/4).

Auch der Auftakt des Herren-Einzels brachte zwei österreichische Siege. Fegerl feierte gegen Habesohn-Doppelpartner Zombori einen 4:3-Arbeitssieg, der vierte Matchball saß. "Bei den ersten drei ist die Hand plötzlich ganz schwer geworden", merkte der Niederösterreicher danach an. Als Belohnung darf Fegerl am Donnerstag um 11:30 Uhr gegen den topgesetzten deutschen Turnierfavoriten Timo Boll an die Platte - natürlich als krasser Außenseiter.

Habesohn hatte gegen den Bosnier Edin Hadzic bei einem 4:1 nur wenig Mühe, trifft nun auf den Schweden Per Gerell. "Er hat ein starkes Service, ein Sieg ist nur über eine gute Annahme möglich", analysierte der SVS-Niederösterreich-Spieler. Ausgeschieden ist lediglich Feng durch ein 0:4 gegen Konstantinos Papageorgiou, der 20-Jährige spielte gegen den Griechen zu durchsichtig.

Schlager, Chen, Gardos und Bernhard Presslmayer steigen nach Freilosen in Runde zwei ein, diese absolvierte bei den Damen Titelverteidigerin Liu Jia schon am Mittwochnachmittag. Gegen die Ukrainerin Anastasia Kolzowa siegte die topgesetzte Linzerin sicher 4:0 (1,5,7,7). "Der freie Dienstag hat mir gut getan", erklärte die 25-Jährige. "Auch wäre es schön, wenn ich immer so einfache Gegnerinnen hätte."

ÖTTV-Profi Chen Weixing und die Weißrussin Wiktoria Pawlowitsch fehlen noch zwei Siege auf ihre vierte EM-Medaille im Tischtennis-Mixed en suite. Das als Nummer zwei gesetzte Duo gewann am Mittwochabend in Runde drei gegen die Ukrainer Jaroslaw Zmudenko/Anastasia Kolzowa 3:1 und würde mit zwei weiteren Erfolgen am Donnerstag bereits in den Medaillenrängen stehen. Bisher holten Chen/Pawlowitsch zweimal Silber und einmal Bronze.

Gegen das ukrainische Paar lief das Spiel des erfolgsverwöhnten Gespanns schon viel besser als in den ersten beiden Runden, schließlich hatten sie ja davor zwei Jahre lang nicht miteinander gespielt. "Ich habe jetzt schon ein ganz gutes Gefühl gehabt", erklärte Chen nach dem Sieg. ÖTTV-Masseur Hermann Schmied bat den 34-Jährigen danach zur Massage, denn schon Donnerstag um 10:45 Uhr geht es gegen Fedor Kusmin/Oxana Fadejewa (RUS).

Davor und danach ist Chen im Doppel und Einzel engagiert. Sollte der Weltranglisten-17. jeweils gewinnen, würde er am fünften EM-Tag gleich sechsmal im Einsatz sein. Zumindest vorerst einmal hielten sich nach Liu Jia auch Li Qiangbing und Veronika Heine im Bewerb, sie zogen in die dritte Einzel-Runde ein. Dabei hatte Heine beim 4:0 gegen die Bosnierin Sonja Obradovic leichtes Spiel.

Schwieriger tat sich Li gegen die Polin Monika Pietkiewicz, siegte nach 0:2-Rückstand noch 4:2. "Ich habe gegen sie schon zweimal verloren, bin daher froh, weiter zu sein", sagte die Oberösterreicherin. Martina Petzner schied zwar aus, aber unglücklich. Mit einer starken Leistung gegen die kroatische Weltranglisten-160. Andreja Bakula kam die Steirerin in Satz fünf zu einem Matchball, statt eines 4:1-Sieges wurde es aber dann doch ein 3:4. (APA)