Oslo - Jeder zehnte Mensch weltweit lebt einer neuen Studie zufolge in einer vom Klimawandel bedrohten Küstenregion. Die Küstenbewohner müssten sich auf ein Ansteigen des Meeresspiegels und auf heftige Stürme gefasst machen, heißt es in der Studie, die in der Aprilausgabe der Fachzeitschrift Environment und Urbanization veröffentlicht werden soll und deren Inhalt am Mittwoch bekannt wurde.

Gefährdet seien Regionen, die weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegels liegen. Vor allem Menschen in Asien seien betroffen. Hier lebten zur Jahrtausendwende etwa 75 Prozent der geschätzten 634 Millionen Küstenbewohner weltweit. China führt die Statistik an, gefolgt von Indien, Bangladesch, Vietnam und Indonesien. Die Forscher aus Großbritannien und den USA riefen Regierungen dazu auf, die Besiedelung des Landesinneren zu fördern.

UN-Klimaschutzexperten hatte im vergangenen Monat davor gewarnt, dass der Meeresspiegel bis 2100 bis zu 59 Zentimeter ansteigen könnte. Sie prophezeiten zudem wesentlich mehr heftige Stürme, Dürreperioden und Hitzewellen. (Reuters, DER STANDARD Printausgabe 29.3.2007)