Mächtig stolz war Hera Lind in Warth auf ihre Skikünste. Innerhalb von sieben Jahren von Pflug auf schwarze Piste, da könne man doch nix sagen. So kam die gescheiterte Dancing Queen mit Ehemann Engelbert Lainer direkt vom Steilhang an den Kamin des Hotels "Steffisalp" zur groß angekündigten Lesung, genehmigte sich ein "Bierschen" und las dann doch nicht - wie ursprünglich angekündigt - aus ihrem aktuellen Buch, der "Champagnerdiät": Frau Lind hatte nämlich ihre Lesebrille vergessen. So erzählte sie eben Anekdoten aus dem Leben der Konzertsängerin Herlind Wartenberg, die sie einmal war, und des Superweibes Hera Lind, das sie nun ist.
Wie in den Büchern bekamen dabei alle, die weniger super als Frau Lind selbst sind, ordentlich ihr Fett ab. Die Dicken, die Frauenbeauftragten, die Schwäbinnen, die Kölnerinnen, die Elternabend-Mütter.
Man amüsierte sich trotzdem. Es war ja schließlich Happy Hour. (jub, DER STANDARD Printausgabe 29.3.2007)