Wien - Der Linzer Rechtsanwalt Eduard Saxinger ist am Donnerstag zum neuen Aufsichtsratspräsidenten der Autobahngesellschaft Asfinag bestellt worden. Das erfuhr die APA am Nachmittag nach dem Beschluss aus Aufsichtsratskreisen. Der promovierte Jurist gilt als ÖVP-nahe und folgt dem Kärntner Juristen Johann Quendler nach, der gesundheitsbedingt bereits vor mehreren Monaten sein Mandat im Kontrollorgan der Autobahngesellschaft zurücklegen hatte müssen.

Saxinger war gemeinsam mit Telekom-Austria-Vorstand Rudolf Fischer bereits Ende Dezember in den Asfinag-Aufsichtsrat eingezogen. Die Wahl zum Vorsitzenden hatte sich jedoch auf Grund des Regierungswechsels verzögert.

Wunschkandidat Pöchhacker

Gute Chancen waren noch dem langjährigen Porr-Chef Horst Pöchhacker eingeräumt worden. Er gilt als Wunschkandidat von Verkehrsminister Werner Faymann (SPÖ) für das Amt des ÖBB-Präsidenten. Voraussichtlich bei der nächsten Hauptversammlung am 24. Mai wird er auch in den Asfinag-Aufsichtsrat gewählt werden und dort nun die Stellvertretung Saxingers übernehmen.

Die Nominierung Saxingers war bis zuletzt fraglich gewesen. Grund dafür war die Schlappe für die SPÖ im Verbund-Aufsichtsrat. Entgegen den Vorstellungen der SPÖ hatte die Verbund-Hauptversammlung, die unter der Kontrolle von ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein als Eigentümervertreter des 51-Prozent-Aktionärs Republik Österreich steht, die Bestellung von Wien Energie-Geschäftsführer Helmut Miksits in den Aufsichtsrat abgelehnt. Weiters wurde der ehemalige ÖVP-Nationalrat und steirische Wirtschaftskammer-Funktionär und bisherige Aufsichtsrat-Vize, Gilbert Frizberg, als neuer Aufsichtsratspräsident und somit Nachfolger von Ex-Wienerberger-Chef Erhard Schaschl gewählt. Dadurch waren Spekulation entbrannt, dass Faymann den Aufsichtsratsvorsitz in der Asfinag mit einer SPÖ-Vertrauensperson besetzen würde. (APA)