Zeilingers Blog ist einer von zurzeit rund 55 Millionen, täglich kommen geschätzte 100.000 neue dazu. Und immerhin ein paar Tausend stammen von Forschern, die auf diese Weise mit einer breiteren Öffentlichkeit als der ihrer unmittelbaren Kollegenschaft kommunizieren wollen.
Einer der engagiertesten und aktivsten Wissenschafts-Blogger weltweit ist Bora Zivkovic, ein aus Serbien stammender US-Zoologe, der mehrere eigene Weblogs betreibt. Obwohl seine Dissertation noch immer nicht abgeschlossen ist, brachte er es kürzlich zu einer längeren Geschichte im renommierten Wissenschaftsmagazin Nature: Zivkovic hat nämlich kürzlich die erste Wissenschaftsblogger-Konferenz mitorganisiert und eine erste Anthologie zum Thema Science-Blogs ("The Open Laboratory") in Buchform herausgegeben.
Im Gespräch mit dem Standard sieht Zivkovic für das Parademedium des Web 2.0 vielfältige Einsatzmöglichkeiten zur besseren Kommunikation von Wissenschaft: "In den USA werden Blogs bereits im Unterricht eingesetzt, sie dienen Zeitschriften als zusätzlicher Popularisierungskanal und sie haben sich auch im Kampf mit den Kreationisten bewährt." Einem Blogger sei es sogar gelungen, dass ein unqualifizierter, von George W. Bush protegierter Nasa-Wissenschafter gefeuert wurde.