Sechs Selbstanzeigen wegen Plagiaten an Uni Klagenfurt
Bis Ende März war Selbstanzeige möglich - Zwei der sechs Arbeiten "problematisch" - Gesamt-Überprüfung wird bis 2013 dauern
Redaktion
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Klagenfurt - Die Klagenfurter Universität hat nach diversen Diskussionen um Plagiate bei Diplomarbeiten und Dissertationen den Studenten eine Frist bis Ende März gesetzt. Bis dahin können mögliche Sünder straffrei ihre Arbeiten ausbessern. Wie die Universität am Freitag bekannt gab, haben sechs Absolventen die Gelegenheit genutzt, betroffen sind eine Dissertation und fünf Diplomarbeiten. Zwei Fälle wären "problematisch" gewesen, sagte Vizerektorin Jutta Menschik-Bendele.
Der selbst ernannte Plagiatsjäger Stefan Weber hatte den Wirbel ausgelöst, er hatte eine Diplomarbeit zur TV-Serie "Wicki und die starken Männer" überprüft und festgestellt, dass ein beachtlicher Teil der Arbeit aus dem Internet kopiert worden war. Die Uni-Assistentin war nach Auffliegen fristlos entlassen worden. Vor zwei Wochen gab es eine außergerichtliche Einigung. Die Entlassung wurde in eine einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses umgewandelt. Die 28-Jährige verpflichtete sich, die Arbeit neu zu verfassen.
Zitierfehler
Die Uni nahm die Geschichte zum Anlass, sich intensiv mit der Problematik zu befassen. Man kündigte an, Tausende Arbeiten zu überprüfen, auch eine Plagiats-Software wurde angeschafft. Die Überprüfung wird bis zum Jahr 2013 dauern.
Ausgetauscht wurden nun alle sechs Arbeiten, obwohl es laut Menschik-Bendele in vier Fällen gar nicht notwendig gewesen wäre. Man habe dies aber deshalb gemacht, "weil die Absolventen ein besseres Gefühl haben, wenn wirklich eindeutig bessere Arbeiten eingestellt werden." Die ursprünglichen Arbeiten hätten Zitierfehler enthalten, das wäre "unschön, aber nicht kritisch" gewesen. (APA)
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