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Foto: APA/dpa/Patrick Lux
Stuttgart - Bei rund zehn Prozent aller Behandlungen in deutschen Kliniken kommt es einem Bericht zufolge zu folgenschweren Fehlern. 81.000 Menschen sterben jedes Jahr an "unerwünschten und häufig vermeidbaren Ereignissen im Krankenhaus", berichtet das Magazin "Reader's Digest" unter Berufung auf den Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen.

Menschliches Versagen

Hauptursache sei offenbar menschliches Versagen. Nur in ganz wenigen Fällen seien es technische Mängel, zitiert das Magazin den Leiter des Instituts Medizinschaden der Ortskrankenkassen, Holger Thomsen. Viel häufiger seien Kommunikationsfehler unter den behandelnden Ärzten oder Nachlässigkeiten bei der Diagnose.

Fehlerquote höher als in der Statistik

Experten zufolge liegt die Fehlerquote sogar noch höher als in der Statistik ausgewiesen. "Wie häufig solche Irrtümer in Arztpraxen passieren, darüber gibt es keine Zahlen. Wenn sie überhaupt öffentlich gemacht werden, dann auf freiwilliger Basis. Viele gelangen nie ans Licht", wird der Arzt Ralf Rohde-Kampmann zitiert, der sich dem Bericht zufolge seit Jahren an der Universität Frankfurt am Main mit dem Thema Qualitätsförderung und Patientensicherheit beschäftigt.

Tipp: Zweite Meinung einholen

Als Tipp gibt das Magazin, alle nötigen Dokumente wie Röntgenbilder und Laborberichte zu sammeln und notfalls durch separate Notizen über den Gesprächsverlauf und die Behandlung zu ergänzen. Bei ungewöhnlichen oder gar beängstigenden Ergebnissen sollte man eine zweite Meinung einholen. (AP)