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Foto: AP/Altaffer
New York - Wirbel in New York um einen Schokoladen-Jesus: Der kanadische Künstler Cosimo Cavallaro will seine aus 200 Pfund Schokolade gefertigte Christus-Figur "I did it daddy" ausgerechnet in der Karwoche in einer Galerie in Manhattan zeigen.

Die Catholic League, eigenen Angaben zufolge die größte katholische Bürgerrechtsorganisation der USA, regierte empört. Das sei für Christen ein "Schlag ins Gesicht", erklärte Präsident Bill Donohue. Die Frau des Künstlers, Sarah Cavallaro, verteidigte das Projekt dagegen. "Die Figur ist Ausdruck seiner Kunst", sagte sie der dpa am Freitag in New York. "Wenn sie nicht gezeigt werden könnte, wäre das fast so etwas wie eine Bücherverbrennung."

"Dramatischstes Werk seiner Karriere

Der 1961 in Montreal geborene Cavallaro hat schon mehrfach durch Kunstwerke aus Lebensmitteln für Aufsehen gesorgt. Neuestes Projekt ist seiner Website zufolge die Verkleidung eines Hauses mit 10.000 Pfund Käse.

Die umstrittene Christus-Figur stammt aus dem Jahr 2005. Sie zeigt einen mit viel Liebe zum Detail ausmodellierten nackten Jesus, der in der Haltung eines Gekreuzigten frei in der Luft schwebt. Das in christlichen Darstellungen übliche Schamtuch fehlt. Einem Bericht der Zeitung "The Post Chronicle" zufolge hat die Skulptur 485.460 Kalorien und soll vom Palmsonntag bis zum Karsamstag (1. bis 7. April) in der Galerie des Roger Smith Hotels im Stadtzentrum ausgestellt werden.

Kreativ-Direktor Matthew Semler war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Dem "Chronicle" sagte er: "Es ist ein Zeichen für jeden guten Künstler, wie seine Arbeit den Zuschauer berührt. Seine (Cavallaros) Kunst löst immer Reaktionen aus, aber das hier ist das dramatischste Werk seiner Karriere." Zuvor hatte er gemeint, Donohues Reaktion gleiche einer "katholischen Fatwa". (APA/dpa)