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Der Vespermantel aus Sisis Brautkleid

Foto: APA/SKB
Wien - Jahrzehntelang haben Priester in der niederösterreichischen Basilika Maria Taferl das Brautkleid von Habsburgerkaiserin Sisi getragen - in umgeschneiderter Form. Nach der Hochzeit der erstmaligen Trägerin mit Kaiser Franz Joseph 1854 wurde das Kleid traditionsgemäß der Basilika gestiftet, die den Stoff samt Silberstickereien zu einem Vespermantel umarbeiten ließ. Das Stück wird nun im Wiener Sisi-Museum ausgestellt.

Das liturgische Messgewand gilt als einzig erhaltene Quelle, die einen Eindruck von Sisis Hochzeitsrobe geben kann. Da die Zeremonie im engen Kreis der Familie und des Hofstaates gefeiert wurde, bekam die Öffentlichkeit die Braut nie zu Gesicht. Nun sind im Museum in der Hofburg die gestickten Applikationen aus Silberlahn und Silberschnürchen aus der Nähe zu bewundern, die ein dichtes Blatt- und Blütenwerk zeigen, aus dem Zweige mit Früchten und Spiralendungen wachsen.

Hochzeitssammlung

Der 1882 erstmals urkundlich erwähnte Priestermantel befindet sich zwar nach wie vor im Besitz der Basilika Maria Taferl, wird aber als Leihgabe dem Sisi-Museum zur Verfügung gestellt. Dort ergänzen sie die Hochzeitssammlung, die bereits aus Teilen der Brautaussteuer, der Vermählungsanzeige und einer Kopie des Polterabendkleides bestand.

Um weitere Quellen zur genauen Optik der kaiserlichen Braut zu erschließen, startet die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) einen Aufruf an die Bevölkerung. "Entwürfe, Skizzen oder ähnliche historische Quellen werden in Privatbesitz vermutet", begründet SKB-Geschäftsführer Wolfgang Kippes die Idee. Deshalb werden Hinweise, die zu verwertbaren Informationen führen, mit einer Nächtigung inklusive Abendessen für zwei Personen in Bad Ischl belohnt. (APA)