Wegsuche
Vor allem älteren Menschen haben etwa auf Bahnhöfen oder Flughäfen Probleme, trotz Hinweisschildern und Anzeigetafeln den richtigen Weg zu finden. Ruft man per Handy "Zielleitung" auf, wird man von einer durchaus menschlich anmutenden Computer-Stimme - die sich als "Irmgard" vorstellt - nach Aufenthaltsort und gewünschtem Ziel gefragt und anschließend durch das Gewühl des Bahnhofs gelotst. Die Orientierung erfolgt über markante Punkte, etwa Geschäfte, Gleisnummern oder Ähnliches.
Analyse von Menschenströmen
Schechtner, sie ist Leiterin des Geschäftsfeldes "Human Centered Mobility Technologies" am Arsenal, hat ihre Erfahrungen mit der Analyse von Menschenströmen in das Projekt mit eingebracht. Mittels Kameras werden dabei Bewegungsprofile von stark frequentierten Orten erstellt, Datenbanken erstellt und ausgewertet. Unter anderem diagnostizierten die Wissenschafter an den Menschenströmen immer wieder Punkte, wo Personen ruckartig stehen bleiben und sich umsehen.
An diesen neuralgischen Punkten des Wiener Westbahnhofes arbeiteten die Forscher dann weiter. So wurden bestimmte Landmarks gesucht, also leicht zu erkennende Punkte, die für die Orientierung eingesetzt werden können. Vielfach werden etwa Geschäftslogos verwendet.
Der Prototyp hat sich bewährt, davon konnte sich im Rahmen der Präsentation auch Forschungsstaatssekretärin Christa Kranzl (S) überzeugen. Für die Politikerin ist das Projekt "Zielleitung" ein gutes Beispiel, wie Leistungen der Forschung auch für Laien spürbar gemacht werden können.
Praktische Nutzung?
Ob es jemals eine praktische Nutzung des über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mitfinanzierte Vorhaben geben wird, steht allerdings noch in den Sternen. Es gebe Interesse, das System für die Fußball-Europameisterschaft 2008 zu adaptieren, berichtete Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur Peter Klugar. So könnten Match-Besucher vom Ankunftsbahnhof direkt zum richtigen Stadion gelotst werden.