Außerdem ist Rapid gegen die Salzburger schon seit fünf Spielen sieglos. Der letzte Heimerfolg der Wiener gegen die Mozartstädter datiert vom 4. Mai 2005, fiel mit 5:0 dafür umso heftiger aus. Die Salzburger sind ihrerseits seit acht Runden ungeschlagen und streben im Hanappi-Stadion ihren 17. Saisonsieg an.
Am 19. September des Vorjahres hatte die Trainer-Ära von Peter Pacult bei Rapid mit einem 1:1-Heimremis gegen Salzburg begonnen, wobei die Grün-Weißen den Ausgleich in der Nachspielzeit hinnehmen musste. Die mit Spannung erwartete Neuauflage zwischen dem aktuell besten Auswärtsteam Salzburg und der drittbesten Heim-Mannschaft Rapid war bereits am Freitagvormittag mit 17.000 Tickets ausverkauft.
"Wir werden eine tolle Kulisse und Atmosphäre erleben", schwelgt Pacult schon in Vorfreude und auch der nach einer Knieverletzung wieder genesene Salzburg-Kapitän Thomas Linke freut sich auf den Schlager: "Ein schönes Stadion und tolle Fans."
Pacult ist sich der Bedeutung des Spiels bewusst: "Es ist das Spiel der Spiele, eine richtungweisende Partie für den Rest der Saison." Der ehemalige 1860-München-Trainer ortet bei den Salzburgern unter Ex-Bayern-München-Coach Giovanni Trapattoni trotz deren eindrucksvoller Bilanz gewisse Schwächen in der Fremde: "Salzburg hat auswärts nicht immer überzeugt, war manchmal nachlässig und nicht so stabil wie zu Hause. Wir wollen Salzburg unter Druck setzen. Wichtig wäre es natürlich, in Führung zu gehen. Im Herbst haben wir sie schon fast gehabt."
Auch die bittere Auswärtspleite im Herbst steckt laut Pacult noch in den Köpfen der Rapidler. "Wir müssen uns dafür rehabilitieren." Der Trainer repräsentiert das wieder gewonnene Selbstvertrauen in Hütteldorf: "Durch unsere Erfolgsserie sind wir wieder zu einer Mannschaft geworden. Bei einem Sieg dürfen wir uns nach oben orientieren." Steffen Hofmann, der nach ausgestandener Innenbandzerrung im Knie wieder dabei ist, stößt ins gleiche Horn: "Wir sind voll motiviert. Salzburg ist zur Zeit die Mannschaft, die man schlagen will und muss. Und wir werden das machen."
Auch in den Reihen der Salzburger hat man die Rapid-Renaissance mit Interesse verfolgt. "Ich freue mich, dass Rapid aus der prekären Situation herausgekommen ist", meint etwa der ehemalige Rapid-Teammanager Lothar Matthäus, der weiß: "Rapid gegen Salzburg ist immer mit großen Emotionen verbunden." Cheftrainer Giovanni Trapattoni gab sich zunächst philosophisch: "Schöne Spiele sind nach zehn Tagen vergessen, nur Ergebnisse bleiben für immer." Dann wurde der Italiener aber konkreter: "Für uns ist es hinsichtlich der Champions League-Qualifikation ein großer Test. Wir dürfen auf keinen Fall an unseren Vorsprung denken."
Vor allem die Rückkehr von Linke stimmt "Trap" optimistisch: "Mit seiner Routine und Kopfballstärke ist er für so ein Spiel unverzichtbar. Generell war die Länderspielpause sehr gut für uns, weil einige Verletzte zurück in die Mannschaft gekommen sind." Linke selbst verwies auf seine weiße Weste gegen die Hütteldorfer: "Ich habe gegen Rapid noch nie verloren." (APA)
SAMSTAG:
Rapid: Payer - Vorisek, H. Eder, Martin Hiden, Katzer - Hofmann, Kavlak, Bejbl, Korkmaz - Kincl, Bazina Ersatz: Lukse - Sara, Bilic, Hlinka, Plassnegger, Hoffer, Burgstaller Es fehlen: Valachovic (gesperrt), Dober, Boskovic (beide Grippe), Hedl, St. Kulovits (beide verletzt)
Salzburg: Ochs - Dudic/Steinhöfer, Vargas/Meyer, Linke, Alex - Pitak, Carboni, N. Kovac, Vonlanthen - Aufhauser - Zickler Ersatz: Özcan - Winklhofer, Miyamoto, Tiffert, Jezek, Lokvenc Es fehlen: Bodnar, Janocko, Janko (alle verletzt)
TV: