Hofer: Am Anfang drehten sich die Fragen darüber, was es bedeutet, wenn die Milch sauer wird oder wie man Wurst herstellt, Lebensmittelkundliche Fragen also. Das hat sich mittlerweile geändert, jetzt stehen Fragen rund um ausgewogene und richtige Ernährung im Vordergrund. Deshalb haben wir die ernährungswissenschaftliche Kompetenz erweitert. Wir haben etwa auch eine Diätologin mit an Bord.
STANDARD: Was passiert bei Lebensmittelskandalen? Laufen die Telefone heiß?
Hofer: Es sind nicht alle Lebensmittelskandale auch wirkliche Skandale. Wenn in den Medien über irgendetwas zu Ernährung berichtet wird, wird dazu sofort angerufen, wie etwa bei der Meldung über Pestizide in Paprika.
STANDARD: Ist so etwas denn kein Skandal?
Hofer: Die Pestizide, die in Paprika gefunden wurden, lagen unter den zugelassenen Höchstmengen. Das ist für mich kein Skandal. Ein Skandal ist, wenn jemand vergammeltes Hühnerfleisch bewusst umpackt und dann weiterverkauft.
STANDARD: Es besteht also anscheinend ein besonders hoher Aufklärungsbedarf bei diesen Themen.
Hofer: Darauf reagieren wir natürlich. Bei immer wiederkehrenden Fragen wird das auf die Homepage von wien.at/lebensmittel gestellt. Und für Leute, die kein Internet haben, werden Broschüren hergestellt. Die Mehrheit der Interessierten sind in unserem Bereich ältere Personen und Senioren, die oft keinen Internetzugang haben. Deshalb gehen wir auch auf Veranstaltungen wie den Seniorentag.
STANDARD: Fragen rund um Gentechnik, Nahrungsergänzungsmittel oder Kennzeichnung kommen auch?