Wien - Das Wirtschaftsforschungsinstitut ermittelte für das Wirtschaftsministerium den mittelfristigen Bedarf an Wohnungen in Österreich. Fazit: Es müsse mehr gebaut werden, und zwar wegen der steigenden Zuwanderung. Derzeit werden rund 43.000 Einheiten pro Jahr gebaut, in fünf bis zehn Jahren sollte dies auf 55.000 ansteigen.

Als Maßnahme fordert Studienautorin Margarethe Czerny etwa, dass in die existierende Wohnbauförderung eine soziale Komponente eingebaut wird, zusätzlich zur von der Regierung forcierten Koppelung an ökologische Bauweisen. Vor allem die Alterung der Gesellschaft gebiete hier neue Ansätze, so die Wifo-Expertin. Gefördert sollten Bauten sowohl im gemeinnützigen wie auch im privaten Wohnbau dann werden, wenn Dienstwohnungen für Pflegepersonal vorgesehen wären.

Gezielte Anreize

Weiters sollte durch eine gezielte Anreize flächendeckend ein Standard für Niedrigenergie und Passivhäuser gesetzt werden. Man sollte als Ziel haben, die Sanierungsquote von zwei auf fünf Prozent anzuheben. Potenzial bestehe bei der thermischen Sanierung von Ein- und Zweifamilienhäusern. "Hier wäre eine steuerliche Förderung in Ergänzung zur Wohnbauförderung der Länder" zu erwägen.

Angeregt wird weiters, dass "Energie-Contracting" im Mietrecht verankert wird. Dabei übernimmt ein "Dritter" (etwa ein Energieversorgungsunternehmen) die Investitionen und refinanziert diese über die Kosteneinsparungen bei gleich bleibenden Betriebskosten, die von den Mietern beglichen werden. (szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.4.2007)