Olmert hatte in einer augenscheinlichen Kehrtwende eine alte, von Saudi-Arabien vorgestellte Friedensinitiative als "revolutionär" bezeichnet und seine Bereitschaft zu einem Gipfeltreffen mit arabischen Staatsführern bekundet. Der israelische Regierungschef erntete dafür jedoch Ablehnung von arabischer Seite. Riad etwa verlangte, dass Israel zuerst mit den Palästinensern verhandle, bevor es zu einem solchen Gipfeltreffen kommen könnte.
Auch Amr, ein 57-jähriger Politikwissenschaftler, der als Parteiunabhängiger der neuen palästinensischen Einheitsregierung angehört, forderte zunächst eine Antwort auf den "starken Vorschlag" der Arabischen Liga - Rückzug Israels auf die Grenzen vor 1967 und Verhandlungen über die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge im Gegenzug für eine Normalisierung der Beziehungen der arabischen Staaten zu Israel. Olmert habe zwei Schritte auf einmal getan, sagte Amr. "Wir haben dieses Mal keinen Partner auf israelischer Seite."
Ende der Stagnation
Außenministerin Ursula Plassnik war demgegenüber bemüht, die Chancen eines Neustarts des Friedensprozesses in Nahost zu betonen. Sie korrigierte zwar die Darstellung Amrs, wonach die Einheitsregierung von Hamas und Fatah das Existenzrecht Israels anerkannt habe, und sagte, es gebe weiterhin Erklärungen aus der Regierung, die den Forderungen der internationalen Gemeinschaft entgegenliefen. Das Ziel sei aber, aus der bisherigen Stagnation herauszukommen.