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Karte der marsianischen Südpolregion

Foto: AP/NASA/ESA

London – Auch auf dem Mars findet eine globale Erwärmung statt – und sogar vier Mal so schnell wie auf der Erde. Große Staubstürme beeinträchtigen die Fähigkeit des Planeten, das Licht der Sonne zu reflektieren, wie Wissenschafter des NASA Ames Research Center in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Nature" berichten.

Demnach stieg die Temperatur auf dem Mars nach einer ungewöhnlich hohen Zahl großer und den Planeten verdunkelnden Stürme zwischen den 70er und den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts um 0,65 Grad Celsius. Zum Vergleich: Die Erde brauchte das gesamte letzte Jahrhundert, um auf einen Temperaturanstieg von 0,75 Grad zu kommen.

Wärmeschild

Funkelnder Mars-Staub auf der Oberfläche reflektiert das Licht der Sonne und ihre Hitze zurück in den Weltraum. Doch wenn der rötliche Staub durch Winde aufgewirbelt wird, reflektiert die Oberfläche weniger Energie. Die Folge: Die von der Sonne ausgesandte Hitze staut sich und heizt die vor allem aus Kohlendioxid bestehende Atmosphäre des Planeten auf.

Die Studie zeigt erstmals, dass die Veränderungen nicht nur die Folge der Mars-Stürme sind, sondern diese auch mitverursachen. Ko-Autorin Lori Fenton spricht von einer "positiven Rückkoppelung", in der sich die Phänomene gegenseitig verstärkt und den Mars zur Zeit in eine Erwärmungsphase gebracht haben. Warum dabei mehr Stürme erzeugt werden, können die Forscher aber noch nicht erklären. Für ihre Untersuchungen werteten Fenton und ihre Kollegen Mars-Aufnahmen der NASA-Mission Viking aus den späten 70er Jahren und ähnliche Bilder aus, die 20 Jahre später durch die Sonde Global Surveyor zur Erde gesendet wurden. (APA)