Wien - Die rechtliche Absicherung homosexueller Paare in Europa hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. In den meisten der "alten" EU-Staaten besteht irgendeine Form der eingetragenen Partnerschaft. Spanien, die Niederlande und Belgien haben sogar die Zivil-Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. In Österreich kamen zuletzt auch aus der ÖVP, die bisher blockiert hatte, Signale in Richtung eingetragene Partnerschaft für homosexuelle Paare.

Totale Gleichstellung

Laut einer Statistik des Rechtskomitees Lambda gibt es vor allem in den osteuropäischen Staaten keine rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften. Die totale rechtliche Gleichstellung "formloser" homosexueller Partnerschaften - ohne Ehe oder eingetragene Partnerschaft - haben Ungarn und Portugal verwirklicht. Auf die punktuelle Gleichstellung setzen die meisten neuen EU-Mitglieder in Osteuropa sowie Italien, Griechenland, Irland und Österreich.

Die meisten "alten" EU-Länder haben sich seit Ende der 80er Jahre hingegen für die Einführung einer eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle entschieden. Konkret sind dies Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Luxemburg und Großbritannien, sowie die Nicht-EU-Staaten Norwegen, Island und Andorra. In Slowenien können sich homosexuelle Paare ab 2006 eintragen lassen, ab heuer ist dies auch in der Schweiz möglich.

Adoptionsrecht

Noch weiter gegangen sind die Niederlande, Belgien und zuletzt im Juni 2005 auch Spanien, die homosexuellen Paaren auch die standesamtliche Eheschließung ermöglichen. In Spanien und in den Niederlanden dürfen sie auch Kinder adoptieren.

Europäische Vorreiter waren in dieser Frage die Dänen, die 1989 als erster EU-Staat eine "registrierte Partnerschaft" geschaffen haben, und die Niederländer, bei denen Schwule und Lesben seit April 2001 standesamtlich heiraten können. (APA)