Unlängst, also Anfang April 2007, wurde der Schreiber dieser Zeilen gewarnt. Vor dem Internet. Beziehungsweise vor dem Reifenkauf im Internet. "Der Reifenkauf im Internet ist vielfach vom Preis dominiert. Auf Beratung und Service wird dabei zur Gänze verzichtet", teilt der Obmann des Verbandes der Reifenspezialisten Österreichs, Christoph Wondraschek, via Presseaussendung mit.

Umständlichere Handling

Hintergrund der Aufregung ist eine Aussage auf der ÖAMTC-Homepage (!): "Das Internet als Info- und Bezugsquelle ist aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken. Das Risiko, über den Tisch gezogen zu werden, ist bei eingeführten, großen Unternehmen nicht gegeben. Da bietet Reifenkauf im Hinterhof oft mehr Risiko."

Ob im Hinterhof oder im Glaspalast, das kann der Spezialist nicht auf sich sitzen lassen: "Im Internet steht kein Fachmann mit hilfreichem Rat zur Seite. Die Fahrsicherheit bleibt so auf der Strecke!" Weiters möge sich der vom Geiz aufgegeilte Kunde folgender Tatsachen bewusst sein: "Ein Nachteil, der beim Internet-Kauf berücksichtigt werden muss, ist das umständlichere Handling. Reifen sind selber zur Montagestelle zu transportieren. Außerdem hat sich der Fahrzeuglenker um die Lagerung zu kümmern."

Preis der Erinnerung

Nun ist dem Schreiber dieser Zeilen irgendwie die Erinnerung an jenen Tag verloren gegangen, als ihm sein Reifenspezialist im vergangenen Frühjahr dabei geholfen haben muss, die Reifen aus dem Keller rauf und runter zu schleppen. Aber man könnte das ja heuer verlangen, das dürfte ja in den - im Vergleich mit dem Internet höheren - Preisen enthalten sein. Denn der Presseaussendung und den mitgelieferten Bildern von lächelnden Reifenspezialisten und ihren glücklichen Kunden gemäß dürfte dies eine echt freundliche Branche sein. (szem, AUTOMOBIL, 6.4.2007)