Baden – Die Bluttat vor einer Flüchtlingsunterkunft im Helental bei Baden war am Sonntag zu Mittag noch nicht geklärt. Ein 22 Jahre alter Tschetschene war am späten Freitagabend erschossen worden, dem oder den Tätern gelang die Flucht. Major Klaus Preining vom Landeskriminalamt Niederösterreich sagte zur APA, dass das Motiv im persönlichen Bereich zu suchen sei und die Verdächtigen im persönlichen Umfeld des Opfers vermutet werden.

Auf das Opfer wurden vermutlich drei Schüsse abgegeben. Zwei Projektile trafen den Tschetschenen – eines ins Herz und eines in einen Oberschenkel. Zwei der mehr als 40 Bewohner der Unterkunft hätten den 22-Jährigen in der Folge auf dem Parkplatz vor der Flüchtlingsunterkunft aufgefunden. Er wurde noch mit einem Privatauto ins Krankenhaus Baden transportiert, dem Mann war jedoch nicht mehr zu helfen.

Zwei Männer entkommen

Die Polizei vermutet, dass es sich bei dem Schützen sowie einem mutmaßlichen Komplizen um Landsmänner handle. Zwei Männer sollen nach den tödlichen Schüssen entkommen sein. Bei der letztlich erfolglosen intensiven Fahndung wurden auch Polizeihunde und ein Hubschrauber eingesetzt.

Das Opfer war bei der Polizei wegen diversen Eigentumsdelikten bekannt. Der Erschossene sei aber "kein großer Fisch" gewesen, ein Mafiaakt sei als Hintergrund für die Bluttat auszuschließen, so Preining. Ein Problem bei den Ermittlungen sei, dass es für die Tat keine Augen-, nur Ohrenzeugen gebe. "Wir haben gute Ansätze, aber noch nichts Konkretes", sagte der Ermittler am Sonntag. (APA)