New York - Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge Äthiopien den Kauf nordkoreanischer Waffen trotz UN-Sanktionen gegen die kommunistische Führung in Pjöngjang erlaubt. Das Geschäft im Jänner habe offensichtlich gegen die Sanktionen verstoßen, die der UN-Sicherheitsrat nach dem ersten Atomtest Nordkoreas im Oktober verhängt hatte, berichtete die "New York Times" in ihrer Sonntagausgabe.

Die USA hätten die Waffenlieferung zugelassen, weil Äthiopien in dieser Zeit die Regierung im Nachbarland Somalia im Kampf gegen radikal-islamische Milizen unterstützte. Dies sei dem US-Ziel einer Eindämmung des islamistischen Einflusses am Horn von Afrika entgegengekommen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Mitarbeiter verschiedener US-Behörden.

Verstoß gegen Embargo

Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington wollte sich der Zeitung zufolge zu Einzelheiten der Waffenlieferung nicht äußern. Er habe lediglich betont, die USA seien sehr darum bemüht, die UN-Sanktionen Aufrecht zu erhalten und durchzusetzen. Von Äthiopien lag keine Stellungnahme vor.

Dem Blatt zufolge ist es unklar, ob die USA die Lieferung an den UN-Sicherheitsrat gemeldet haben. Nach Geheimdienstinformationen habe die Schiffslieferung allerdings Panzerteile enthalten, was Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums zufolge einen klaren Verstoß gegen das UN-Embargo darstelle. (APA/Reuters)