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Das Theater in der Josefstadt wird generalsaniert, über vier Monate lang bleibt die 185 Jahre alte Bühne geschlossen.

Foto: APA/MORITZ SCHELL
Mit Anfang Juni beginnt der letzte und größte Abschnitt der Generalrenovierung des Theaters in der Josefstadt. Über vier Monate lang bleibt die 185 Jahre alte Bühne geschlossen. Am 20. Oktober wird sie feierlich wiedereröffnet, die Probebühne soll im Februar 2008 fertig gestellt werden. Bereits jetzt starten die Vorbereitungsarbeiten wie das Errichten von Kränen und Materiallagerplätzen.

Seit dem letzten großen Umbau unter Direktor Max Reinhardt 1924 ist die Infrastruktur des Theaters in der Josefstadt praktisch unverändert geblieben. Die baulichen und technischen Mängel sind mittlerweile so gravierend, dass sichere Arbeitsabläufe nur unter strengsten Kontrollen und mit großem personellen und organisatorischen Aufwand möglich sind. "Wir haben zum Teil noch elektrische Leitungen aus den 30er Jahren mit 110 statt 220 Volt", berichtete Josefstadt-Geschäftsführer Alexander Götz im Gespräch mit der APA. Das Gebäude in der Piaristengasse, in der die Technik und die Künstlergarderoben untergebracht sind, ist eines der ältesten Biedermeier-Häuser Wiens.

Generalsanierung der Bühne

Nun wird die Bühne erstmals seit über 80 Jahren einer Generalsanierung unterzogen, nachdem sich die Diskussionen darüber fast über 20 Jahre hingezogen haben. Einleitende und sicherheitstechnische Maßnahmen wie die Überholung der Brandschutzeinrichtung wurden bereits vorigen Sommer mehr oder weniger unbemerkt vom Publikum durchgeführt. Ab Juni folgt nun der große Bauabschnitt: die Restaurierung der Fassaden, die Erneuerung der Klima-, Heizungs- und Belüftungsanlagen, die Renovierung der Bestuhlung und des Foyers sowie der Neubau einer Probebühne auf dem Dach der Sträußelsäle, der dank einer Vier-Millionen Euro-Spende von Mäzen Peter Pühringer ermöglicht wird.

Am 31. Mai findet die letzte Vorstellung vor der Renovierung statt. Für die Wiedereröffnung am 20. Oktober kündigte Götz "ein attraktives künstlerisches Programm" an. Insgesamt ziehen sich die Renovierungsarbeiten über drei Jahre hin: Im Sommer 2008 werden noch letzte Maßnahmen im Sinn des Denkmalschutzes durchgeführt, so sollen etwa auch die Publikumslogen "in neuem Glanz" erstrahlen.

Gesamtkosten von 18,3 Millionen Euro

Die Gesamtkosten von 18,3 Mio. Euro werden zu rund zwei Drittel von Stadt und Bund getragen. 6,2 Mio. muss das Theater selbst aufbringen. Im Zug der Fundraisingkampagne "RenoWIRen" wurden seit vergangenem Dezember von über 1.300 Spendern bereits 125.000 Euro lukriert, der nächste Spendenaufruf soll im Mai/Juni ergehen. Sowohl zeitlich wie von der Finanzierung her liege man aber derzeit im Plan, so Götz.

Die Beeinträchtigung des Verkehrs und der Parkmöglichkeiten werde sich in Grenzen halten, da der Großteil der Arbeiten in den Sommer falle, glaubt Götz. Trotzdem wurde die Bevölkerung aufgerufen, nach Möglichkeit von privaten auf öffentliche Verkehrsmittel auszuweichen. Es gebe aber großes Verständnis sowohl seitens der Anrainer wie vom Bezirk und den Behörden. "Ich bin sehr froh über die gute Zusammenarbeit." (APA)