Hell und gläsern
Wer jedoch oben mit der Schnellbahn ankommt, den erwartet ab sofort ein helles, übersichtlich und großzügig angelegtes Gleisgeschoß. Seit Dienstag sind alle fünf Bahnsteige wieder uneingeschränkt in Betrieb, um die 650 Züge, die den Bahnhof Wien Praterstern täglich passieren, aufzunehmen. Weil der von Architekt Albert Wimmer geplante, 96 Millionen Euro teure Bahnhof sich quasi auf einer Brücke befindet, wird von oben nach unten gebaut. Rechtzeitig zur Fußball-EM im Mai 2008 soll der gesamte Bahnhof fertig gestellt sein, die von Boris Podrecca entworfene Neugestaltung des Vorplatzes wird erst danach in Angriff genommen.
Schon jetzt frequentieren jeden Tag rund 70.000 Fahrgäste den Verkehrsknoten, der Bahn, Schnellbahn, U-Bahn, Straßenbahn und Bus verknüpft, für 2010 werden - nicht zuletzt aufgrund der neuen U2-Station, die nächstes Jahr eröffnet wird - bereits 113.000 Passagiere erwartet.
Nächtliches Leuchten
Der ganze Stolz der ÖBB ist die 15 Meter hohe Stahl-Glas-Konstruktion, welche die Gleishalle überdacht und in der Nacht zum Leuchten gebracht wird. "Es ist so konstruiert, dass es die nächsten 20 Jahre sicher ist", bescheinigt der zuständige Projektleiter Christian Trummer.
Die Bahnsteige, "sicher die breitesten in Österreich", sind barrierefrei zugänglich, mit gläsernen Wartekojen, SOS-Säulen und Monitoren ausgestattet. Aber selbst die Securities, die regelmäßig patrouillieren, konnten Sprayer nicht daran hindern, ihre Graffiti auf den jungfräulichen Betonwänden anzubringen. Bis Juni soll die Fassade vervollständigt, bis September die Rolltreppen und zwei weitere Lifte funktionstüchtig sein. Die ebenerdige Bahnhofshalle eröffnet Anfang nächsten Jahres: Auf rund 5000 Quadratmetern Fläche wird ein Shopping-Center inklusive Reisezentrum entstehen.
Neuer Prater-Eingang